Detailergebnis zu DOK-Nr. 43704
Frostsichere, ungebundene Tragschichten aus sandarmen Korngemischen
Autoren |
R. Krzemien W. Langer |
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Sachgebiete |
8.1 Sauberkeits-, Filter- und Frostschutzschichten |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 430, 1995, S. 59-111, zahlr. B, 4 T, zahlr. Q
Auf einer Landesstraße im nördlichen Niederösterreich, deren Unterbauplanum ausreichend dokumentiert wurde, wurden dreizehn Versuchsfelder eingerichtet. Eingebaut wurden acht Frostschutzmaterialien 2/45 bzw. 2/63 aus Brechkörnungen, ein Frostschutzmaterial 4/45 aus Rundkörnungen und vier Obere Tragschichtmaterialien 2/32 aus Brechkörnungen. Der Einbau erfolgte mittels Grader in einer Dicke von etwa 30 cm. Verdichtet wurde mit einer Kompaktmeterwalze. Die Tragfähigkeit wurde mittles "Flächendeckender Verdichtungskontrolle" dokumentiert und mit Lastplattenversuchen überprüft. Die Herstellung sandarmer Korngemische ist in fast allen herkömmlichen Aufbereitungsanlagen ohne große Umstellung möglich. Der ausgeschiedene Sand ist je nach Qualität als Schüttmaterial oder zur Herstellung bituminös oder hydraulisch gebundener Tragschichten verwendbar. Bei Anlieferung und Verteilung sandarmer Korngemische ist wegen ihrer Entmischungsneigung besonders sorgfältig vorzugehen. Rundkörnungen sind daher für diese Baumaßnahme weitgehend ungeeignet. Das Wasser ist vorsichtig zu dosieren, um das Unterbauplanum nicht aufzuweichen. Walzgeschwindigkeit und -Frequenz sollten vor Einbaubeginn durch eine Probeverdichtung optimiert werden. Die erforderliche Tragfähigkeit wurde nicht in allen Versuchsfeldern erreicht. Neben materialbedingter Verdichtungsunwilligkeit sind die Unterdimensionierung sowie Fehlstellen im Unterbau als Ursache anzusehen. Die Kornverfeinerung durch Einbau und Verdichtung ist geringer als bei der Eignungsprüfung im modifizierten Proctorversuch. Frostsicherheit und kapillarbrechende Wirkung sind in jedem Fall gegeben. Sandarme Korngemische sind eine durchaus brauchbare und wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen ungebundenen Tragschichten, vor allem bei übermäßig hohen Anteilen an Tonmineralien.