Detailergebnis zu DOK-Nr. 43751
Road Pricing und öffentliches Verkehrsangebot in London (Orig. engl.: Road pricing and public transport provision in London)
Autoren |
H. Abraham O. Maroney |
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Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren |
Traffic Engineering + Control 35 (1994) Nr. 12, S. 666-671, 5 B, 2 T, 10 Q
Die Verkehrsprobleme in London sind hinsichtlich der Verdichtung und Überlastung besonders geeignet, über Veränderungen in Richtung ÖV-Verlagerung nachzudenken. In dem Aufsatz wird ein Berechnungsmodell (genannt: SESAME) vorgestellt, mit dem in einem stark aggregierten Ansatz die Wechselwirkungen zwischen road pricing, staatlichen Aufwendungen für den Öffentlichen Verkehr und der Qualität bzw. den Benutzerkosten des ÖPNV untersucht werden. Hierbei wird zwischen zwei Nutzergruppen unterschieden: denjenigen, die das Verkehrsmittel wechseln können und denjenigen, die nur das Volumen ihrer Verkehrsteilnahme reduzieren. Die Untersuchung beschränkt sich auf den Radialverkehr Londons. Bei den Kosten werden die direkten Nutzerkosten und die sekundären Kosten berücksichtigt. Insgesamt vier Szenarien werden durchgerechnet: 1.) nur road pricing, 2.) nur ÖV-Ausbau und Subventionierung, 3.) road pricing und ÖV-Fahrpreissubventionierung bei Minimierung der Gesamtausgaben, 4.) road pricing und Verwendung der Mittel zum Ausbau des ÖV. Die Ergebnisse zeigen, daß die alleinige Einführung von road pricing nicht zu befürworten ist. Die sekundären (sozialen) Kosten sollten in beiden Systemen berücksichtigt und umgelegt werden, wobei der ÖV erhebliche Staatsausgaben erfordern würde. Als beste Strategie wird die Verwendung der road pricing-Einnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Öffentlichen Verkehrssystems angesehen; die eingesparten staatlichen Subventionen für den ÖV könnten für den Straßenausbau und zur Verbesserung der Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit eingesetzt werden. Durch die Wechselwirkungen könnten die RP-Gebühren geringer angesetzt werden. Eine Übertragung auf den gesamten Londoner Verkehrsraum wird für möglich gehalten.