Detailergebnis zu DOK-Nr. 43760
Zur Entwicklung und Beurteilung von Verkehr und Mobilität in der Stadt
Autoren |
R. Willeke |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Internationales Verkehrswesen 47 (1995) Nr. 1/2, S. 13-19, 4 B
Der Beitrag setzt sich kritisch mit Feststellungen und Werturteilen auseinander, die H.H. Topp unter der Überschrift "Weniger Verkehr bei gleicher Mobilität?" (vgl. Dok-Nr. 43 022) vorgetragen hat. Es wird zuerst auf die Unschärfe aufmerksam gemacht, mit der Topp seine Leitvorstellung, "umwelt-, sozial- und stadtverträgliche Mobilität" verwendet. Der Meinung, es bestehe ein durch Nutzen-Kosten-Abschätzungen gestützter Konsens darüber, den motorisierten Straßenverkehr in Städten massiv zu verteuern und drastisch zu reduzieren, wird mit Funktionsargumenten entgegengetreten. Dies gilt auch für die These, die Städte seien "überfordert" und Opfer der verkehrspolitischen Rahmenbedingungen des Bundes und der EU. Zurückgewiesen wird ferner das sehr enge Mobilitätsverständnis von Topp, das nur auf die Zahl der Bewegungen für gegebene Aktivitäten abhebt und die Tatsache zu übersehen scheint, daß Chancen und Wahlmöglichkeiten ganz wesentlich von der geschwindigkeitsabhängigen Größe des Erreichbarkeitsfeldes bestimmt sind. Schließlich wird die Behauptung zurückgewiesen, es bestehe ein überprüfbarer Erkenntnisstand, der die einseitig auf den Straßenverkehr zielende Verteuerungsforderung mit dem Verweis auf externe Kosten stützen könnte. Der Beitrag schließt mit einigen Anregungen wie das weitere strukturell induzierte Verkehrswachstum durch eine aktive Infrastrukturpolitik aufgefangen werden kann.