Detailergebnis zu DOK-Nr. 43798
Anwendungen und Erfahrungen bei Betonschutzwänden in Deutschland
Autoren |
W. Schulte |
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Sachgebiete |
6.5 Leit- und Schutzeinrichtungen |
Informationen - Verkehrsplanung und Straßenwesen - Universität der Bundeswehr München H. 40, 1994, S. 189-202, 6 B, 3 Q
Traditionelle Schutzplankensysteme aus Stahl, Aluminium oder Drahtseilen sind hinsichtlich ihrer Durchbruchsicherheit und aufgrund des notwendigen Mindestabstandes zu anderen Bauwerken sowie der teilweise schwierigen Wiederherstellung nach Unfällen nur eingeschränkt einsetzbar. Daher wurden seit 1979/80 versuchsweise Betonschutzwände nach dem New-Jersey-Profil getestet. Diese Betonschutzwände führen anprallende Fahrzeuge nach einem Gleiten entlang der Vorderseite wieder auf die Fahrbahn zurück. Betonschutzwände können doppelseitig (symmetrisches Profil) und einseitig (asymmetrisches Profil) ausgeführt werden. Der Einsatzbereich wird beeinflußt durch den Abstand vom schützenden Bereich zur befestigten Fläche, der Fahrbahnanzahl und der Geschwindigkeit. Angewendet werden sie am Fahrbahnrand bei Wasserschutzgebieten im Bereich der Zone II, vor Lärmschutzwänden, neben anderen Verkehrswegen oder neben Aufenthaltsflächen für größere Personengruppen. Betonschutzwände werden zur Zeit unzureichend in den "Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen an Straßen" berücksichtigt. Nicht geregelt sind die Anordnung und der Abstand von Dehnungs- und Scheinfugen zur Vermeidung von Schwindrissen und die Gestaltung von Entwässerungsöffnungen. Die 1995 voraussichtlich erscheinenden "Technischen Lieferbedingungen für Betonschutzwand-Fertigteile" und die "Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für passive Schutzeinrichtungen" sollen hierfür Regelungen treffen. Die Erfahrungen mit Betonschutzwänden hinsichtlich Fahrverhalten, Unfallgeschehen, Standfestigkeit und Erhaltungsarbeiten sind positiv. Probleme können beim Winterdienst auftreten. Betonschutzwände sind im Bereich von Fahrbahnüberfahrten problematisch und stellen eine zusätzliche Brückenbelastung dar. Sie können bei Unfallstellen die Bergung oder Fluchtwege behindern.