Detailergebnis zu DOK-Nr. 43877
Einsatz der Gasentladungslampe in Kfz-Scheinwerfern - Vor- und Hauptstudie
Autoren |
J. Damasky |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Fahrzeugtechnik H. F 10, 1995, 52 S., 25 B, 7 T, 12 Q
Künftig sollen in Kfz-Scheinwerfern anstelle von Glühlampen auch Gasentladungslampen eingesetzt werden können. Hierbei handelt es sich um Hochdruckentladungslampen, die sich von bisher eingesetzten Halogen-Glühlampen durch die spektrale Verteilung ihres Lichtes, eine höhere Leuchtdichte und einen größeren Lichtstrom - bei geringerer elektrischer Aufnahmeleistung - unterscheiden. Derzeit werden Lampen unter der Bezeichnung D 1 in ein deutsches Fahrzeug der gehobenen Klasse eingebaut. Im Rahmen einer Vorstudie innerhalb des Projektes wurden die folgenden Punkte untersucht: 1) Integrierbarkeit der Lampe und des Scheinwerfers in bestehende Regelungen, 2) lichttechnische Eigenschaften der Gasentladungssysteme wie Zünd- und Anlaufverhalten in unterschiedlichen Betriebszuständen, 3) Farbwiedergabe retroreflektierender Verkehrszeichen und Signaleinrichtungen, 4) Leuchtdichtekontraste bei retroreflektierenden Materialien und Rückstrahlern, 5) Sicherheitsaspekte, 6) Blendung des Gegen- und vorausfahrenden Verkehrs. In der anschließenden Hauptstudie wurden a) Vorwärtreflexion an Fahrbahnoberflächen zur Bestimmung der indirekten Blendung im trockenen und nassen Zustand, b) spektrale Reflexion von Fahrbahndecken, c) Streuleuchtdichten vor dem Fahrzeug bei Schlechtwettersituationen, d) Blendungsunterschiede zwischen konventionellen und Gasentladungs-Systemen, e) Gradient der Hell-Dunkel-Grenze untersucht. Bei der Untersuchung der Vorwärtsreflexion zeigte sich, daß sich bei nassen Fahrbahnoberflächen das Maximum der Reflexion in Fahrtrichtung verschiebt. In Schlechtwettersituationen wurde durch den größeren Lichtstrom ein Anstieg der Streuleuchtdichte gemessen. Aus diesem Grunde scheint eine Begrenzung der Vorfeldbeleuchtungsstärke sinnvoll. Aufgrund der Fahrzeugdynamik ergeben sich verschiedene Gradienten der Hell-Dunkel-Grenzen. Sie sind abhängig vom Fahrzeugtyp sowie von der Ausstattung der Fahrzeuge mit Niveauregulierung und automatischer Leuchtweitenregelung. Es ergab sich bei Verwendung von Gasentladungssystemen eine Erhöhung der Blendung. Die Blendbeleuchtungsstärken lagen dabei höher als bei vergleichbaren Halogensystemen. Ebenso wird durch die Vorwärtsreflexion auf der Fahroberfläche eine erhöhte Blendbeleuchtungsstärke bewirkt. Es zeigte sich, daß insbesondere zur Ermittlung der Beeinflussung älterer Verkehrsteilnehmer durch Gasentladungslampen weitere Untersuchungen erforderlich sind.