Detailergebnis zu DOK-Nr. 43879
Herausforderungen des Straßenverkehrs an die Straßenerhaltung
Autoren |
J. Huber E. Neussner |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 12.0 Allgemeines, Management |
Informationen - Verkehrsplanung und Straßenwesen - Universität der Bundeswehr München H. 40, 1994, S. 1-16, 3 B, 4 T
Über 60 % des Gütertransportes und über 90 % des Personenverkehrs werden gegenwärtig auf der Straße abgewickelt. Die Straßenbeanspruchung durch Nutzfahrzeuge hat sich außer der steigenden Anzahl von Fahrzeugen durch Anhebung der Achslasten und Gesamtgewichte wesentlich verstärkt. Auf den Gebieten der Lärmemissionen und des Energieverbrauches wurden deutliche Verbesserungen erzielt. Auswirkungen der Verkehrsentwicklung sind eine erhöhte Anzahl von Erhaltungsmaßnahmen, die neben erheblichen Verkehrsbehinderungen zu erhöhten Umweltbelastungen führen, hohe finanzielle Verluste der Wirtschaft bewirken und die Kraftfahrer über die Verkehrspolitik verärgern. Vor allem der Zwang zur wirtschaftlichen, aber auch die sichere, umweltfreundliche und benutzerfreundliche Gestaltung des Verkehrs führt zur systematischen Straßenerhaltung (Pavement-Management-System = PMS). Moderne PMS-Methoden beinhalten die Erfassung und Bewertung des Straßenzustandes, die Formulierung von Erhaltungsstrategien, die Vorgabe eines Finanzmittelrahmens, Untersuchungen geeigneter Maßnahmenvarianten, Lösungsvorschläge, Aufstellen von Erhaltungsprogrammen und Modifizierung von Erhaltungsvorschlägen. Die großflächige Erfassung des Zustandes der Bundesfernstraßen wurde mit Meßgeräten vorgenommen, die ohne Verkehrsbehinderungen oder Gefährdung des Meßpersonals im fließenden Verkehr arbeiten. Visuelle Zustandserfassungen kommen allenfalls ergänzend in Betracht. Bei der Erfassung und Bewertung des Fernstraßennetzes nimmt die Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich einen vorderen Platz ein. Einige Kernaussagen der Erhaltungsstrategie des BMW lauten: Es soll ungünstigen Altersstrukturen des Straßennetzes entgegengewirkt werden; unterdimensionierte Oberbauten alter Straßen sollen vorrangig Planungsgegenstand sein; Erhaltungsplanung soll für längere Streckenabschnitte und in Abstimmung mit den Bauwerken erfolgen; häufig zu wiederholende Instandsetzungsmaßnahmen sollen vermieden werden.