Detailergebnis zu DOK-Nr. 43893
Auswirkungen von Verkehrsbeschränkungen an hochbelasteten Bundesautobahnen
Autoren |
R. Schnüll N. Handke S. Hoffmann |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 39 (1995) Nr. 4, S. 162-168, 13 B
Auf dem dreispurig ausgebauten Abschnitt der BAB A 2 zwischen dem AK Hannover-Ost und der AS Wunstorf-Luthe wurde ein zweijähriger Modellversuch durchgeführt, innerhalb dessen auf bestimmten Streckenabschnitten Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 120 km/h bzw. 100 km/h festgelegt wurden. Zur Überprüfung der Auswirkungen auf Verkehrsablauf und Sicherheitsniveau wurde eine ganzheitlich angelegte Untersuchung durchgeführt. Die angrenzenden zweispurigen Streckenabschnitte wurden vergleichend in die Untersuchung einbezogen. Das Arbeitsprogramm beinhaltete eine Untersuchung des Verkehrsablaufes über die Parameter Verkehrsbelastung, Verteilung der Verkehrsarten auf die Fahrspuren, Spurwechselhäufigkeiten, Abstandsverhalten, Pulkbildung und Geschwindigkeitsverhalten. Zur Bewertung des Unfallgeschehens wurden die 9.779 Unfälle der letzten 4 Jahre ausgewertet. Die Ergebnisse von Lärmmessungen, die vor und während des Modellversuches stattfanden, wurden diskutiert. Die Untersuchung hat eindeutig positive Effekte der Anordnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den hochbelasteten Abschnitten gezeigt. Eine Aufhebung dieser Maßnahme ist nicht zu empfehlen, da den sehr geringen Reisezeitgewinnen große Nachteile im Bereich Verkehrsablauf und -sicherheit gegenüberstehen würden. Zu diskutieren ist jedoch die Höhe der Geschwindigkeitsbeschränkung, da sich bei einer Beschränkung auf 100 km/h keine Vorteile gegenüber dem auf 120 km/h beschränkten Abschnitt zeigten und bei der höheren Geschwindigkeitsbeschränkung eine sehr gute Akzeptanz erreicht wird. Diese Ergebnisse führten zu der Empfehlung, die Geschwindigkeit auf dem gesamten dreispurigen Abschnitt der A 2 um Hannover auf 120 km/h zu beschränken.