Detailergebnis zu DOK-Nr. 43902
Mit Microtunnelling Geld sparen!
Autoren |
K. Möhring |
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Sachgebiete |
7.9 Leitungsgräben, Rohrleitungen, Durchlässe |
Baugewerbe 75 (1995) Nr. 8, S. 36-44, 2 B, 3 T
Die Berliner Wasserbetriebe haben seit 1985 verstärkt mehr als 50 % aller Erweiterungen und Erneuerungen von Kanälen kostengünstiger in grabenloser Bauweise hergestellt. Seitdem hat sich durch alternative Ausschreibungen im Rahmen des Wettbewerbs in Berlin das, "Microtunnelling" für Durchmesser von DN 150 bis DN 1200 wirtschaftlich durchgesetzt. Ausgehend von runden Startschächten mit 2 m Innendurchmesser werden 1 m lange Rohre vorgetrieben. Hierbei werden entweder auf neuer Trasse die Rohre vorgetrieben oder mit dem sogenannten Pipe-Eating schadhafte Kanäle überfahren, d.h. die alten Rohre zerkleinert, mit dem umgebenden Boden abgefördert und durch größere, neue Rohre ersetzt. Dem Bieter wird Baugrund vorgegeben, so daß dann dieser das geeignete System anbietet. Derzeit beträgt der Anteil von Microtunnelling nur 5 % am Leitungsbau in Deutschland. Grund für diesen niedrigen Prozentsatz ist die fehlende Kenntnis über den Stand der Systementwicklung. Unsicherheit in Planung, Ausschreibung und Bauvorbereitung. In letzter Zeit wurden eine Reihe von Verbesserungen im Microtunnelling erzielt, wie z.B. die Entwicklung von Felsbohrköpfen in Kombination mit Hochdruckspülung, Spülförderung auch bei Nennweite DN 250, Ausdehnung auch auf größere Durchmesser bis DN 1500 u.a. Die Vortriebsleistungen betragen bei kleinen Durchmessern DN 250 und DN 300 ca. 10 m je 8-Stundenarbeitsschicht, die Leistungen einschließlich Rüstung und Umsetzen ca. 6 m. Größere Unterschiede ergaben sich vor allem aufgrund der geologischen Verhältnisse. In Auswertungen lagen die Stillstandszeiten bei 2,8 %, bezogen auf die Vortriebsleistungen. Vorgeschlagen wird zur Verbesserung eine linienförmige Baugrunderkundung anstelle der heute noch praktizierten punktförmigen Erkundung. Auch kostengünstigere kleinere Schächte in größeren Abständen würden zur weiteren Kosteneinsparung bei dem vorgestellten Vortriebssystem beitragen.