Detailergebnis zu DOK-Nr. 43963
Verkehrsberuhigung und Unfallentwicklung in Nordrhein-Westfalen
Autoren |
U. Potthoff |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Egelsbach u.a.: Verlag Hänsel-Hohenhausen, 1994, 225 S., Anhang, 8 B, zahlr. T (Deutsche Hochschulschriften summa cum laude 1022)
Es wird untersucht, ob Verkehrsberuhigungsmaßnahmen positive Auswirkungen auf Anzahl und Schwere von Verkehrsunfällen nicht nur in den Gebieten selbst, sondern auch im Gesamtgebiet von Gemeinden haben und ob das Ausmaß des Rückganges der Unfallzahlen vom Umfang der Maßnahmen in den Gemeinden abhängt. Datengrundlage dafür ist die amtliche Unfallstatistik einerseits und eine Erhebung zu Art und Umfang der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in allen Städten und Gemeinden des Landes Nordrhein-Westfalen andererseits. Eine Unterteilung der untersuchten Gemeinden nach Größenklassen und nach dem Umfang der realisierten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen ergab, daß für Gemeinden zwischen 20.000 und 150.000 Einwohnern entsprechend dem Umfang der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen deutliche Unterschiede bestehen. Für die Gemeinden mit umfangreichen Maßnahmen hat sich zwischen 1983 und 1990 die Zahl der schweren Unfälle um 10 % günstiger entwickelt als in den Gemeinden, in denen nur wenige Maßnahmen durchgeführt wurden. In Gemeinden mit weniger als 20.000 und mehr als 150.000 Einwohnern ist diese Differenz geringer. Für die Jahre 1989 und 1990 resultiert, daß mindestens je 1.400 schwere Unfälle (mit einem volkswirtschaftlichen Schaden von 50 Mio. DM) vermieden wurden. Vor allem bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung hatten positive Auswirkungen auf die Unfallbilanz, während die Ausweisung von Tempo-30-Zonen allein nicht den erhofften Erfolg brachte. Es wird vorgeschlagen, das Konzept der Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in Nordrhein-Westfalen in Zukunft (noch) mehr auf die Ausführung baulicher Maßnahmen in Problembereichen auszurichten.