Detailergebnis zu DOK-Nr. 43968
Rechnergestütztes Entwurfsverfahren für den ÖPNV im ländlichen Raum
Autoren |
M. Friedrich |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Lehrstuhl für Verkehrs- und Stadtplanung der Technischen Universität München H. 5, 1994, 159 S., zahlr. B, T, Q
Der ÖPNV im ländlichen Raum gewinnt aus verkehrspolitischen Gründen und angesichts der gegenwärtig erfolgenden Regionalisierung der Zuständigkeiten zunehmend an Bedeutung. Er erfordert wegen der wirtschaftlichen Problematik die Anwendung wissenschaftlich abgesicherter Verfahren beim Angebotsentwurf. Die Entwicklung solcher Verfahren ist Gegenstand der vorliegenden Dissertation. Als wesentliche Merkmale eines Systemkonzeptes werden eine funktionale Gliederung des Netzes, ein Systemtakt und die Anwendung eines Umlaufschemas angeführt. Das Verkehrsnetz 1. Grades verbindet die Unter- und Kleinzentren mit dem Mittelzentrum (Kreisstadt). Vorherrschende Betriebsform ist hierbei der herkömmliche Linienbetrieb mit Standard-Gelenkbussen. Das Verkehrsnetz 2. Grades erschließt das Umland der Unter- und Kleinzentren. Gefahren wird im korridorförmigen Richtungsbandbetrieb. Das Verkehrsnetz 3. Grades dient der inneren Erschließung der Gemeinden, je nach Größe im Linien- oder Richtungsbandbetrieb. Die Bedienung der Netze erfolgt im Takt. Unter Attraktivitäts- und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten erscheint ein Grundtakt von 2 Stunden am zweckmäßigsten, der während der Hauptverkehrszeiten auf einen 1-Stundentakt verdichtet wird. Zur Lösung der Entwurfsaufgabe wird beim Grobentwurf zunächst ein Linienkonzept erstellt. Der auf dem Grobentwurf aufbauende Feinentwurf bestimmt für jede Linie den genauen Linienverlauf, den Fahrplan und den Fahrzeug- und Fahrereinsatzplan. Das entwickelte Rechenmodell setzt sich aus einem Netz-, einem Benutzer- und einem Betreibermodell zusammen. Das Netzmodell muß zusätzlich zum räumlichen Linienverlauf alle Kurse der Linien mit ihren Abfahrts- und Ankunftszeiten abbilden. Das Benutzermodell wird eingesetzt, um die Wirkungen eines ÖPNV-Angebotes auf die Benutzer des ÖPNV zu ermitteln. Das Betreibermodell dient der Ermittlung des betrieblichen und finanziellen Aufwandes.