Detailergebnis zu DOK-Nr. 43969
Aktionsräume und Neubesiedlung von Lebensräumen am Beispiel von Weichtieren; Konsequenzen für die Ausgleichbarkeit von Eingriffen
Autoren |
K. Groh J.H. Jungbluth |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 636, 1993, S. 183-189, 12 Q
Die Gruppe der Molusken besiedelt alle bekannten Lebensräume, oft in sehr typischen Vergesellschaftungen, zeigt sich aber aufgrund ihres hohen Anteils stenöker Arten ausgesprochen spezifisch. Da sie sowohl ihre Bau- wie ihre Nahrungsstoffe unmittelbar der Umgebung entnehmen, reagieren sie sehr deutlich auf jedwede Veränderung und sind daher sensible Bioindikatoren. Einige Arten erreichen ein Alter von über 100 Jahren und erlauben durch die in den Schalen eingelagerten Schadstoffe Rückschlüsse auf vergangene Ereignisse. Infolge eines Straßenbaues werden sowohl terrestrische wie limnologische Biotope erheblich beeinträchtigt. Neben der unmittelbaren Zerstörung fallen die Beeinträchtigung benachbarter Biotope, die Zerschneidung von Arealen und Gewässern, der Eintrag von Schadstoffen und Abwässern und eine ungeeignete Pflege der Vegetation ins Gewicht. Vorhandene Populationen werden durch die Veränderungen zum Erlöschen gebracht. Euriöke Arten breiten sich häufig aufgrund ihrer ausgeprägten Expansionsfähigkeit entlang neuer linearer Strukturen aus und verdrängen stenöke Arten aus ihren Arealen.