Detailergebnis zu DOK-Nr. 43970
Grundlagen und Konzeption eines kleinräumigen Biotopverbundes - mit Planungsbeispielen für das Lipper Berg- und Hügelland
Autoren |
B. Köß |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Schriftenreihe des Westfälischen Amtes für Landes- und Baupflege H. 9, 1994, 131 S., zahlr. B, T, Q
In den Kulturlandschaften unterbricht eine fortschreitende Verinselung von Lebensräumen immer stärker den genetischen Austausch der in ihnen lebenden Populationen und führt unausweichlich zu einer Zunahme aussterbender Tier- und Pflanzenarten. Um diese Isolationen aufzuhalten und bestehende aufzubrechen werden Biotopverbundplanungen durchgeführt und hier dargestellt. Ziel ist die Entwicklung und Verbesserung naturnaher Biotopstrukturen, eine Erhöhung der Biotopdichte und ein räumlicher Verbund, was im Effekt zu einem funktionalen Verbund und der Vernetzung der Populationen führt. In drei unterschiedlich strukturierten Untersuchungsräumen eines Kreises wurde die Ausstattung des Naturraumes analysiert. Es handelt sich um historisch landwirtschaftliche Bereiche, in denen eine Wandlung vorwiegend auf eine Änderung der Nutzung oder der Anbaumethoden zurückzuführen ist. Die Kartierungen weisen einen hohen Eutrophierungsgrad aus und auch die faunistischen Indikatoren belegen, daß die Lebensräume nach Qualität und Anzahl reduziert sind. Die Planung setzt auf eine maßvolle Extensivierung der Nutzung. Beginnend bei den typischen Talbereichen der Fließgewässer mit Anstauungen, Ufervegetation und Auewäldern sollen Extensivierungs- und Pufferzonen bis hin zu Sukzessionsflächen auf erosionsgefährdeten Hängen und früheren Abgrabungsflächen ausgewiesen und durch Hecken und Feldgehölze mit ausreichenden Säumen verknüpft werden. Vorhandene kleinere Waldparzellen sollen durch Säume und Naturwaldbildungen ergänzt, Straßen und Wirtschaftswege durch begleitende Gehölz- und Kräutersäume neutralisiert werden. Für eine realistische Biotopverbundplanung darf nicht der reine Biotop- und Artenschutz im Vordergrund stehen, sondern die Erkenntnis, daß nur bei einer langfristig erträglichen wirtschaftlichen Nutzung das Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann.