Detailergebnis zu DOK-Nr. 44052
Untersuchungen zur Dauerhaftigkeit von Instandsetzungen bei Betonen mit hohem Chloridgehalt
Autoren |
M. Raupach |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 658, 1993, 74 S., zahlr. B, T, 10 Q
Für die Instandsetzung von Korrosionsschäden kommen verschiedene Prinzipien in Betracht, die in der Richtlinie des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton für Schutz und Instandsetzung erläutert sind. Bei allen Instandsetzungsprinzipien stellt sich für die üblichen örtlichen Instandsetzungen die Frage nach dem Umfang des örtlichen Betonausbruchs. In vielen praktischen Fällen kann nicht der gesamte Beton in der Umgebung der Bewehrung entfernt werden (der eine Passivierung nicht mehr garantieren kann). Am Übergang zwischen dem instandgesetzten und nicht instandgesetzten Bereich entstehen in allen solchen Fällen kritische Korrosionsbedingungen. Insbesondere ist derzeit ungeklärt, inwieweit und unter welchen Bedingungen der verbleibende Chloridgehalt im unmittelbar neben der instandgesetzten Zone liegenden Betonbereich zu einer erneuten bzw. verstärkten Stahlkorrosion führt. Wie durch die Untersuchungen gezeigt wird, kann folgender Korrosionsmechanismus auftreten: Der Stahl neben der stark geschädigten Stelle war vor der Instandsetzung durch die anodische Reaktion (Eisenauflösung) an der Schadstelle kathodisch geschützt. Durch die Instandsetzung wird dieser kathodische Schutz aufgehoben, so daß dann an dieser Stelle eine Eisenauflösung möglich wird. Da der Stahl im instandgesetzten Bereich im chloridfreien und nicht karbonatisierten Instandsetzungsmörtel liegt, ist die Potentialdifferenz zum Stahl im Altbeton besonders groß, was zu hohen Korrosionsgeschwindigkeiten an der Grenzfläche im Altbeton führen kann. Folgende Fragestellungen wurden im Rahmen dieses Forschungsvorhabens untersucht: 1.) Wie verhält sich die Bewehrung am Übergang zum nicht instandgesetzten Beton unter Berücksichtigung der maßgebenden Einflußparameter? Die Untersuchungen sollen auf solche Fälle konzentriert werden, wo nicht der gesamte chloridhaltige Beton in Umgebung der Bewehrung entfernt werden kann. Damit verbunden ist die Frage, welcher Restchloridgehalt im Altbeton verbleiben darf. 2.) Wie wirkt sich eine unterschiedlich gute Entrostung des Stahls (verbleibende Korrosionsnarben, Restchlorid) an der Instandsetzungsstelle auf das Korrosionsverhalten der Bewehrung nach der Instandsetzung aus? 3.) Wie tief muß der Betonausbruch bei der Instandsetzung sein, um eine Rückdiffusion von Chlorid bis zur Bewehrung in kritischen Mengen zu vermeiden? Zu den o.g. drei Fragestellungen wurden getrennte Untersuchungsprogramme durchgeführt, die im Abschlußbericht ausführlich beschrieben sind.