Detailergebnis zu DOK-Nr. 44089
Laufkäfer als Indikatoren/Deskriptoren in der Planung und Probleme der Ausgleichbarkeit von Eingriffen am Beispiel dieser Artengruppe
Autoren |
J. Trautner |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 636, 1993, S. 207-233, 8 B, 5 T, zahlr. Q
Laufkäfer mitsamt ihren Larven zählen zur Bodenfauna, wenn auch ein Teil der Aktivitäten in der Baumschicht stattfindet. Sie leben überwiegend räuberisch, aber ernähren sich auch teilweise oder ausschließlich phytophag. Laufkäfer betreiben teilweise eine Brutvorsorge bis hin zur Brutpflege. Die über 500 hier vorkommenden Arten haben eine ausgesprochen differenzierte Lebensweise und unterschiedlichste Habitatansprüche. Deshalb, und weil für sie ein guter taxonometrischer und ökologischer Kenntnisstand schon vorliegt, eignen sie sich besonders als Indikatoren für landschaftsökologische Untersuchungen. Die Erfassungsmethoden sind weitgehend bekannt und standardisiert; Handfänge, Bodenproben, Bodenfallen, Lichtfang u.a. erlauben einen hohen Erfassungsgrad und geringen Aufwand. Neben der rein quantitativen Ermittlung muß die Erfassung bestimmter seltener Arten besonders gewichtet werden. Untersuchungsergebnisse liegen für Populationsentwicklung, Habitatansprüche, Fortpflanzung, Ausbreitungsvermögen, Konkurrenzphänomene, Ernährung, Strukturansprüche, Temperatur-, pH-Wert- und Feuchteansprüche für viele Einzelarten, Artengruppen und Anspruchstypen vor. Eine Zusammenfassung und Auswertung dieser Vielzahl von Daten in einer Datenbank wird verfolgt. Durch weitgehende Umgestaltung herkömmlicher Extensivstandorte sind etwa 35 % der Laufkäferarten bedroht. Was in den Ackerbiotopen der Pestizideinsatz, bewirkt in den Grünlandbiotopen die übermäßige Gülleverwendung. Flächenverlust und -zerschneidung durch Straßenbauvorhaben sind meist nur ungenügend ausgleichbar. Im Ackerbereich erfolgt ein Ausgleich meist durch Flächenextensivierung und Strukturierung der Begleitflächen. Der indirekte Verlust bei einer Unternehmensflurbereinigung wird aber selten berücksichtigt und ist oft weit höher. In den Bodenabbaubereichen besteht eine gute Möglichkeit Lebensbereiche unterschiedlicher Zonierung für viele Laufkäferarten zu schaffen. Entsprechende Maßnahmen des Biotopmanagements sind darauf abzustellen.