Detailergebnis zu DOK-Nr. 44110
Großversuch zum Tragverhalten textiler Bewehrung unter einer Dammaufstandsfläche
Autoren |
K.-H. Blume |
---|---|
Sachgebiete |
7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Straße und Autobahn 46 (1995) Nr. 6, S. 331-339, 12 B
Beim Neubau der B 211 - Ortsumgehung Großenmeer - zwischen Oldenburg und Brake wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) von 1986 bis 1990 baubegleitende Messungen durchgeführt und darüber hinaus das Verformungsverhalten dieser Bundesstraße nach ihrer Fertigstellung unter Verkehrsbelastung bis 1993 gemessen. Im Rahmen dieser Baumaßnahme konnte ein großmaßstäblicher Sonderversuch durchgeführt werden, mit dem Ziel, die Armierungswirkung eines hochzugfesten Gewebes, das als Bewehrung unter einer Dammaufstandsfläche eingebaut wurde, durch Dehnungsmessungen zu erfassen. In einem Teilabschnitt der Neubaustrecke wurde der 4,5 m hohe Vorbelastungsdamm in nur drei Tagen auf das anstehende Gelände geschüttet, mit dem Ziel, eine möglichst hohe Auslastung des Gewebes zu erreichen. Durch Dehnungsmessungen am Gewebe, die durch Porenwasserdruck-, Setzungs-, Horizontalspannungs- und Neigungsmessungen ergänzt wurden, konnte die Kraftaufnahme des Gewebes bei besonders ungünstigen Standsicherheitsbedingungen erfaßt werden. Der vorliegende Beitrag beschreibt die umfangreichen Untersuchungen und Messungen für einen Zeitraum von 7,5 bzw. 8,5 Jahren, wobei insbesondere das Langzeitverhalten des Gewebes bei hoher Auslastung und das Verformungsverhalten der Bundesstraße meßtechnisch erfaßt werden konnte. Bisher wurden maximale Dehnungen von 7,6 % und maximale Setzungen des wenig tragfähigen Untergrundes von 205 cm gemessen. Die Versuchsdurchführung unter realen Baustellenbedingungen wurde erstmalig in Deutschland angewandt. Die bisher vorliegenden Ergebnisse zeigen, daß es zu keinen nennenswerten Langzeitverformungen kommen wird und bestätigen somit die erfolgreiche Anwendung dieses Bauverfahrens.