Detailergebnis zu DOK-Nr. 44180
Bemessung von Einfahrten an planfreien Knotenpunkten
Autoren |
W. Brilon S. Westphal |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 671, 1994, 104 S., zahlr. B, T, Q
Durch das Forschungsprojekt sind neue Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit und Verkehrsqualität von Einfahrten an planfreien Knotenpunkten erreicht worden. Die Ergebnisse wurden durch Beobachtungen des Verkehrsablaufes an Einfahrten von städtischen Schnellverkehrsstraßen (Kategorie B) ermittelt. Dabei wurden verschiedene Typen untersucht: einstreifige Einfahrten zu zwei- und dreistreifigen Hauptfahrbahnen (Typ E1/E2) und zweistreifige Einfahrten zu zweistreifigen Hauptfahrbahnen (Typ E4/E5). Die Geschwindigkeiten waren bei den beobachteten Meßstellen immer auf 80 km/h oder 100 km/h beschränkt. Zunächst wurde eine ausführliche Literaturrecherche durchgeführt, aus der die bestehenden Verfahren zur Bemessung von Einfahrten an planfreien Knotenpunkten zusammengestellt wurden. Für die repräsentative Auswahl der Meßstellen wurde eine Umfrage bei allen Städten mit mehr als 200.000 Einwohnern und den Straßenbauverwaltungen der Länder durchgeführt. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden 20 Meßstellen in verschiedenen Städten Deutschlands ausgewählt. Anhand der dort durchgeführten Messungen wurden neben Verkehrstärken und mittleren Geschwindigkeiten auf den einzelnen Fahrstreifen noch weitere Parameter zur Beurteilung der Verkehrsqualität ermittelt. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe der multivarianten Regresssionsanalyse. Dabei erwies sich die mittlere Geschwindigkeit der verflechtenden Ströme als am besten geeigneter Parameter zur Ermittlung der Verkehrsqualität und Leistungsfähigkeit von Einfahrten an planfreien Knotenpunkten. Untersucht wurde auch der Einfluß der Länge des Einfädelungsstreifens auf die Leistungsfähigkeit. Ein solcher Einfluß besteht offensichtlich nicht. Aus den ermittelten Zusammenhängen wurde ein Bemessungsverfahren entwickelt, mit dessen Hilfe die Leistungsfähigkeit und Verkehrsqualität von Einfahrten an planfreien Knotenpunkten eingeschätzt werden kann. Dieses Verfahren eignet sich für den Entwurf von Stadtautobahnen sowie als Grundlage von Verkehrssteuerungsmaßnahmen unmittelbar zum Einsatz in der Praxis.