Detailergebnis zu DOK-Nr. 44193
Simulation von Verkehrsnetzbelastungen ohne speziellen Erhebungsaufwand
Autoren |
J. Gerlach J. Harders |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Straßenverkehrstechnik 39 (1995) Nr. 9, S. 413-416, 2 B
Die Erfassung von Quelle-Ziel-Matrizen mit Hilfe von Befragungszählungen ist sehr aufwendig und teilweise mit kaum vertretbaren Eingriffen in den Verkehrsablauf verbunden. Es ist daher sinnvoll, Verfahren zu entwickeln, die ohne Befragungszählungen auskommen. Erheblich geringer ist der Erhebungsaufwand zur Erfassung von Querschnitts- oder Richtungsbelastungen von Strecken. Die Ableitung einer Matrix von Quelle-Ziel-Beziehungen aus Querschnittszählungen allein würde aber zu einem hochgradig unterbestimmten Gleichungssystem führen; es sind daher zusätzliche Informationen erforderlich, um zu einer eindeutigen Lösung zu kommen. Bei Verkehrsbeziehungen zwischen den Verkehrszellen eines Untersuchungsgebietes, wie sie beispielsweise bei kommunalen oder regionalen Untersuchungen verwendet werden, kann diese Zusatzinformation in den Ergebnissen einer Verkehrsmodellrechnung bestehen, durch die die Verkehrsströme aus den Strukturdaten und der Lage der Zellen zueinander abgeleitet werden. Während die grundsätzlichen Zusammenhänge, auf denen die mathematischen Ansätze der Verkehrsmodelle beruhen, weitgehend allgemeingültig sind, sind Einzelheiten, die in den Formeln durch Parameter erfaßt werden, in der Regel vom Untersuchungsgebiet abhängig und nicht ohne weiteres von einem Anwendungsfall auf den anderen übertragbar. Das vorgestellte Verfahren leitet die Matrix zwischen den Verkehrszellen über eine Kombination von Verkehrsmodellrechnungen und Matrixkorrekturen auf der Basis von Querschnittszählungen ab. Dabei wird mit geschätzen Parametern begonnen und die damit aufgebaute Matrix anhand von Querschnittszählungen mit Hilfe eines Matrixkorrekturverfahrens an die gezählten Querschnittsbelastungen angepaßt. Mit der korrigierten Matrix werden verbesserte Modellparameter abgeleitet. Das Ziel besteht darin, eine Matrix zu erzeugen, die einerseits die Randbedingungen eines Verkehrsmodells erfüllt und andererseits bei der Umlegung auf das Netzmodell auf die gezählten Querschnittsdaten führt. Ein geignetes Verkehrsmodell und ein Verfahren zur Durchführung der Matrixkorrektur werden in dem Beitrag beschrieben.