Detailergebnis zu DOK-Nr. 44195
Über das (einem Unfallrisiko) Ausgesetztsein und die Unfallrate (Orig. engl.: On exposure and accident rate)
Autoren |
E. Hauer |
---|---|
Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Traffic Engineering + Control 36 (1995) Nr. 3, S. 134-138, 1 B, 1 T, 11 Q
Die Unfallhäufigkeit eines Verkehrssystems hängt unter anderem mit der Intensität seiner Nutzung zusammen. In der Verkehrsplanung wird dies durch die Unfallrate ausgedrückt, die sich aus der Anzahl der Unfälle dividiert durch eine bestimmte Bezugsgröße, z.B. Personenkilometer oder Flugstunden pro Jahr, berechnet. Sie dient zwei wesentlichen Zwecken: Einerseits wird bei der Feststellung unterschiedlicher Unfallraten auf gleichbelasteten Strecken nach Ursachen und Verbesserungsmaßnahmen gesucht. Andererseits wird die Unfallrate herangezogen, um die Verkehrssicherheit von verschiedenen Verkehrseinrichtungen, Zeiträumen oder Personengruppen trotz unterschiedlicher Verkehrsbelastung miteinander zu vergleichen bzw. die Auswirkungen von Maßnahmen auf die Verkehrssicherheit zu beurteilen. Voraussetzung für die bisher praktizierte Verwendung der Unfallrate ist die Annahme, daß die Funktion, die sich aus der Anzahl der Unfälle und der jeweiligen Bezugsgröße ergibt, linear verläuft. Nur auf dieser Grundlage ist es möglich, empirisch erfaßte Unfalldaten auf einen anderen Zeitraum oder eine andere Nutzungsintensität umzurechnen. Daß der Verlauf dieser Funktion in den meisten Fällen nicht linear ist, stellt der Autor anhand mehrerer Beispiele anschaulich dar. Eine zukünftig sinnvolle Verwendung von Unfallraten ist nach Ansicht des Autors nur bei genauer Kenntnis der zugrundegelegten Funktionen aus Unfallhäufigkeit und Nutzungsintensität möglich.