Detailergebnis zu DOK-Nr. 44300
Eisenbahnbedingter Straßenpersonenverkehr in Einzugsbereichen von Bahnhöfen
Autoren |
D. Brocke |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Veröffentlichungen des Institutes für Straßen- und Eisenbahnwesen der Universität (TH) Karlsruhe H. 44, 1995, 177 S., zahlr. B, T, Q
Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit dem Zu- und Abgangsverhalten von Bahnreisenden in bezug auf die Schnittstelle Bahnhof. Dazu werden die zum Erreichen des Bahnhofs in Anspruch genommenen Verkehrsmittel- und Verkehrsträger-Ketten sowie die jeweiligen Zugangszeiten betrachtet. Es schließt sich eine besondere Analyse der Fahrtrouten derjenigen Bahnfahrgäste an, die auf dem Verkehrsträger Straße zum Bahnhof gelangen. Die Grundlage für diese empirische Studie bilden zahlreiche Befragungen in den Hauptbahnhöfen von Karlsruhe und Stuttgart. Anhand der Ausgangs- und Zielorte lassen sich über eigens definierte Abgrenzungskriterien die Einzugsbereiche der betrachteten Bahnhöfe bezüglich aller angebotenen Zuggattungen ableiten. Diese Einzugsbereiche sind außerordentlich groß, wie es auch die überaus hohen Zugangszeiten belegen. Die Anzahl der Straßenverkehrsmittel, die den Befragten als Zubringer zum Bahnhof dienen, läßt sich auf die Zahl der für den Zu- und Abgang benötigten Fahrzeuge aller Bahnreisenden hochrechnen. Dieser eisenbahnbedingte Straßenpersonenverkehr wird ins Verhältnis zum Gesamtverkehr auf den Straßen in den Einzugsbereichen gesetzt, womit sich die sogenannten "Straßennutzungsraten" ergeben. Es erfolgt eine Unterscheidung nach "abschnittsbezogenen" und "gebietsbezogenen" Straßennutzungsraten, die entweder für einzelne Streckenabschnitte der Straßen oder für bestimmte Bezugsräume gelten. Die ermittelten Werte der Straßennutzungsraten erweisen sich als sehr gering. Das bedeutet, daß der Umfang des eisenbahnbedingten Straßenpersonenverkehrs im Vergleich zum Gesamtverkehr minimal ist und die Fahrzeuge der Bahnfahrgäste somit keine maßgebliche Zusatzbelastung der Straßen bewirken.