Detailergebnis zu DOK-Nr. 44301
Zum Einfluß konstanter und stationärer Bezugsintervalle auf die Gestalt des Fundamentaldiagramms
Autoren |
H. Keller T. Sachse |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Straßenverkehrstechnik 39 (1995) Nr. 10, S. 467-475, 8 B, 1 T, 7 Q
Bei Verkehrsmessungen zur Analyse des Verkehrszustandes und zur Leistungsfähigkeitsuntersuchung hat das Bezugsintervall, in dem die Einzelfahrzeuge aggregiert werden, einen entscheidenden Einfluß auf die Ausprägung des hieraus abgeleiteten Fundamentaldiagramms. Die Wahl des Bezugsintervalls hängt von der späteren Verwendung der Daten ab. Hier spielen die gegensätzlichen Forderungen nach Aktualität und Sicherheit der Meßwerte eine entscheidende Rolle. Für die Bereiche der Verkehrslenkung und Bemessung werden Intervallängen von 5 Minuten bis 60 Minuten verwendet. Im Bereich der Verkehrssteuerung sind dagegen Intervallängen im Minutenbereich erforderlich, da hier die Aktualität der Daten entscheidend ist. In einer empirischen Untersuchung auf zwei Bundesstraßen werden Verkehrsmessungen bei konstanten und stationären Bezugsintervallen gegenübergestellt. Hierbei wird von der Annahme ausgegangen, daß Fundamentaldiagramme aus stationären Intervallen unterschiedlicher Dauer ein gesichertes Abbild des Verkehrszustandes wiedergeben als Fundamentaldiagramme aus konstanten Zeitintervallen. Als geeignet hat sich in diesem Zusammenhang der Stationaritätstest von Jacobs (1979) erwiesen. Die Auswertung der vorhandenen Messungen ergab eine tendentielle Übereinstimmung der maximalen Verkehrsstärken für stationäre und 5-Minuten-Intervalle. Des weiteren wurde der Zusammenhang zwischen Fundamentaldiagrammen auf der Basis von 60-min- und 5-min-Intervallen aufgestellt. Das Ergebnis dieser Untersuchungen kann als Entscheidungshilfe bei der Wahl des Bezugsintervalls sowie als Überblick über die Erforderlichkeit von Stationaritätstests dienen.