Detailergebnis zu DOK-Nr. 44368
Drei Wege zur Gesamtverkehrsplanung - Ein internationaler Vergleich
Autoren |
R. Gütter |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Städtetag 48 (1995) Nr. 6, S. 413-420, 3 B
Es werden drei Beispiele für Gesamtverkehrspläne beschrieben, die auf unterschiedliche Art und Weise zustandegekommen sind. In Köln hat die Stadtverwaltung ein Gesamtverkehrskonzept erarbeitet, das ohne direkte Beteiligung der Öffentlichkeit von den politischen Gremien beschlossen wurde. In London, wo es nach der Auflösung des "Greater London Concil" keine gesamtstädtische Instanz mehr gibt, haben die Stadtteil-Bürgermeister eine Consultingfirma mit der Erarbeitung eines gesamtstädtischen Konzepts zur Verkehrsplanung beauftragt. Als Beispiel für die Erarbeitung eines Gesamtverkehrskonzeptes durch Bürgergruppen wird die thailändische Hauptstadt Bangkok herangezogen, wo das Komitee "TraffiCrisis 94" tätig geworden ist. (Bei einem Vergleich dieser drei Städte ist wegen ihrer auseinanderklaffenden Größen Vorsicht geboten: Köln hat 1 Mio. Einwohner, London 7 Mio. und Bankok "mindestens" 7 Mio., eher 10 Mio.). Bezüglich der Wirkungen wird festgestellt, daß in Köln vor allem die Finanzierung noch offen ist. In London blieb es bei einzelnen Maßnahmen, während viele Empfehlungen der Gutachter überhaupt nicht beachtet wurden. In Bangkok wurden die Empfehlungen nur teilweise von den staatlichen Instanzen aufgegriffen. Festgehalten wird, daß von der Verwaltung aufgestellte Planungen (Fall Köln) zwar am ehesten weiter betrieben werden, daß dabei aber "ungern mitgetragene Projekte" stillschweigend untergehen. Konsultative Konzepte (London) werden i.a. nur zur Realisierung von Einzelmaßnahmen genutzt. Von einer Lobby (Bangkok) entwickelte Planungen werden nach anfänglicher Ablehnung doch noch zur Grundlage von Verwaltungsmaßnahmen.