Detailergebnis zu DOK-Nr. 44372
Zur Methodik der ÖPNV-Planung im ländlichen Raum
Autoren |
P. Kirchhoff |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Nahverkehr 13 (1995) Nr. 7/8, S. 34-39, 7 B
Die Entwicklung von Maßnahmen für den ÖPNV im ländlichen Raum erfordert ein spezielles methodisches Rüstzeug, das im vorliegenden Artikel näher beschrieben wird. Beim Entwurf des ÖPNV-Angebots besteht die Aufgabe darin, die Komponenten des Angebots so festzulegen, daß eine vorgegebene Qualität mit minimalen Kosten erreicht wird. Angebotskomponenten sind das Liniennetz und die Fahrten. Das ÖPNV-Netz in den Landkreisen wird entsprechend der Siedlungsstruktur in 3 Teilnetze untergliedert: Das Verkehrsnetz 1. Grades verbindet die Unter- bzw. Kleinzentren mit den Ober- bzw. Mittelzentren. Betriebsform entlang dieser Achsen ist der herkömmliche Linienbetrieb mit Standardlinienbussen. Das Verkehrsnetz 2. Grades erschließt die Achsenzwischenräume und das Umland der Unter- bzw. Kleinzentren. Gefahren wird im korridorförmigen Richtungsbandbetrieb mit Midi- oder Minibussen. Das Verkehrsnetz 3. Grades dient der inneren Erschließung der Gemeinden. In den Ober- bzw. Mittelzentren geschieht dies im Linienbetrieb und in kleinen Gemeinden mit Streusiedlungen im sektoralen Richtungsbandbetrieb. Die Bedienung der Netze erfolgt im Takt. Als angemessen im Sinne der Daseinsvorsorge erscheint ein Grundtakt von zwei Stunden, der während der Hauptverkehrszeiten auf einen Ein-Stunden-Takt verdichtet wird. Für das entwickelte Angebotskonzept sind die Wirkungen zu ermitteln. Die Wirkungen des ÖPNV-Angebots treten in Form von Qualitätsmerkmalen, Einnahmen und Kosten in Erscheinung. Grundlage für die Ermittlung dieser Größen sind die Ausprägung des Angebots (Liniennetz, Fahrten) sowie die Verkehrsnachfrage. Die mit Hilfe des Wirkungsmodells ermittelten und auf die Zielkriterien des Angebots bezogenen Kenngrößen müssen den definierten Anspruchsniveaus gegenübergestellt werden. Bei inakzeptablen Abweichungen werden durch eine Mängelanalyse Ansatzpunkte für Verbesserungen bei unterschiedlichen Angebotskomponenten aufgezeigt. Für eine Linie zwischen Mittelzentrum und einem Oberzentrum wird nachfolgend beispielhaft ein schematischer Fahrplan entwickelt.