Detailergebnis zu DOK-Nr. 44391
Der Versuch mit Chevron-Pfeilen auf der M1 (Orig. engl.: The M1 Chevron trial)
Autoren |
A. Skinner R. Helliar-Symons P. Webster |
---|---|
Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.6 Fahrbahnmarkierungen |
Traffic Engineering + Control 36 (1995) Nr. 10, S. 563-567, 3 B, 4 T, 5 Q
Unfallzahlen auf Autobahnen können als verhältnismäßig gering angesehen werden, wenn auch einzelne Unfälle auf diesem Verkehrsweg besondere Öffentlichkeitswirkung haben. In England sind hier besonders die Auffahrunfälle aufgefallen. Es sollte daher versucht werden, durch entsprechende Markierungszeichen auf der Fahrbahn dem Kraftfahrer eine einfache Möglichkeit zu schaffen, um den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug besser abschätzen zu können. Hierzu wurden in Fahrtrichtung weisende weiße "Chevron"-Pfeile in regelmäßigen Abständen auf die Fahrstreifen appliziert. Bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und korrektem Abstand mußte der Fahrer dann jeweils mindestens zwei Pfeile zwischen seinem und dem vorausfahrenden Fahrzeug erkennen können. Es wurden zwei Autobahnstrecken von 4 bis 5 km Länge mit gleichmäßigem Verkehrsfluß und einer Verkehrsbelastung von 25.000 bzw. 55.000 Fz/24h ausgewählt. Als Ergebnis wird u.a. eine deutliche Reduzierung der Unfallzahlen bei Pkw und Lkw, sogar mit Auswirkungen auf Folgebereiche festgestellt. Dies wird durch eine Unfallanalyse über den Vorher- und Nachherzeitraum belegt, wobei bei Pkw eine Verringerung von 89 % auf die Sondermarkierung zurückgeführt wird. Der Effekt soll unerwarteterweise demnach auch noch über längere Zeitbereiche das Fahrverhalten nachhaltig verbessert haben. Dabei ist anzumerken, daß die Sondermarkierung auf der einen der beiden Untersuchungsstrecken bereits nach drei Monaten abgefahren war. Aufgrund einer Befragung wird grundsätzlich eine hohe Akzeptanz der Maßnahme bei den Verkehrsteilnehmern ermittelt.