Detailergebnis zu DOK-Nr. 44450
Wieviel Autoverkehr verträgt die Stadt?
Autoren |
P. Müller W. Rüthrich J. Collin |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Städtetag 48 (1995) Nr. 8, S. 546-549, 6 B
Ziel der Verkehrsplanung muß es sein, die Stadtverträglichkeit des städtischen Autoverkehrs herzustellen. Unter diesem Leitbild wird ein formalisiertes Rechenverfahren (LADIR-Verfahren) zur Bestimmung der verträglichen Autoverkehrsmengen in der Stadt entwickelt. Der als stadtverträglich eingestufte Autoverkehr wird nach Erscheinungsform und Quantität in Abhängigkeit von Funktions- und Nutzungsansprüchen in gekennzeichneten städtebaulichen Situationen (Vorbehaltsnetz bzw. davon eingeschlossene Stadtbereiche) ermittelt. Verkehrliche Belastbarkeiten - vor allem das Vorbehaltsnetz betreffend - ergeben sich direkt aus dem Verkehrsablauf (Kriterien Lärm, Unfallgefährdung). Die Stadtverträglichkeit ist durch drei Bereiche mit jeweils zwei Kriterien definiert (Umwelt: Abgase, Lärm; Umfeld: Unfallgefährdung, Trennwirkung; Städtebau: Fläche und Stadtgestalt). Allen Kriterien werden Grenzwerte bzw. Standards für die verkehrliche Belastbarkeit bzw. die Stadtverträglichkeit zugeordnet, deren Einhaltung bzw. Überschreitung das Maß der (Un)Verträglichkeit des Autoverkehrs bestimmt. Die Konzeption als offenes Verfahren erlaubten die Grundlagen für die Bestimmung der Verträglichkeit anhand lokaler kommunalpolitischer Zielsetzungen sowie in Kenntnis aktueller Erkenntnisse jeweils neu festzulegen. Für die einzelnen Arbeitsschritte gibt es Formblätter; das Verfahren wurde in einem Pre-Test erfolgreich erprobt. Abschließend wird das Verfahren in den größeren Zusammenhang einer neuen Struktur der Verkehrsentwicklungsplanung in Richtung einer Stadtverträglichkeitsanalyse eingeordnet.