Detailergebnis zu DOK-Nr. 44465
Sicherheitsbezogene Beurteilung von Autobahnbaustellen
Autoren |
W. Krux D. Determann |
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Sachgebiete |
5.22 Arbeitsstellen 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Verkehrstechnik H. V 28, 1995, 144 S., zahlr. B, T, Q
Der Forschungsbericht enthält Konzept und Ergebnisse eines Projekts, in dem das Geschwindigkeitsverhalten an Autobahnbaustellen bei unterschiedlichen Regelungsformen untersucht worden ist. Ziel des Forschungsvorhabens war es, solche Modifikationen in der Beschilderung und baulichen Gestaltung von BAB-Arbeitsstellen herauszufinden, die zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen. An Hand einer ausführlichen Literaturstudie wurden die unfallrelevanten Teilabschnitte und Verhaltensweisen (nicht angepaßte Geschwindigkeit und Auffahrunfälle im Zulaufbereich bzw. in der Überleitung) sowie Hinweise für den empirischen Ansatz abgeleitet. Es wurden Testfahrten mit VP auf noch nicht unter Verkehr befindlichen BAB-Abschnitten durchgeführt und danach zwei Konzeptvarianten in der Praxis erprobt. Konzept 1: Vorverlegung des Geschwindigkeitstrichters und Anpassung der Abstände der Beschilderung an die tatsächlichen Verzögerungen; Konzept 2: Verbesserung der optischen Führung im Annäherungsbereich, gestaffelter Aufbau der Fahrbahnbegrenzungen, Verlängerung der nicht unterbrochenen Mittellinie. Aus dem Feldversuch mit Versuchspersonen ergab sich, daß die Fahrstreifenbreite aus Sicherheitsgründen nicht unter 2,50 m reduziert werden sollte. Die optischen Maßnahmen verbessern zwar die Führung, tragen aber nicht unbedingt zur Geschwindigkeitsreduktion bei. Die verdichtete Beschilderung im Vorlaufbereich hilft, den Verkehrsfluß zu homogenisieren und die Geschwindigkeit zu senken. Da auch die zusätzlichen Kosten dieses Konzepts im Vergleich zum RSA-Ansatz mit 6.100 DM/Monat gegenüber Mehrkosten von 44.000 DM/Monat bei Variante 2 deutlich niedriger liegen, wird ihm der Vorzug für zukünftige Anwendungen in der Praxis gegeben.