Detailergebnis zu DOK-Nr. 44541
Die fußgängerfreundliche Stadt
Autoren |
K. Fischer |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege |
Städtetag 48 (1995) Nr. 7, S. 468-471, 4 B, 2 Q
Fußgänger sind in Vergessenheit geraten, obwohl sie noch immer die Mehrheit im Verkehrsgefüge bilden: 30 % aller Wege sind eigenständige Fußwege, bei anderen Wegen wird das gewählte Verkehrsmittel zu Fuß erreicht. Fußgänger benötigen 1/5 der Fläche eines Autofahrers, die Verkehrsleistung einer von Fußgängern genutzten Straße ist 10 mal so hoch wie bei einer autobefahrenen Straße. Traditionell entsprachen Straßenzüge den Fußgängermaßstäben. Maßverhältnisse der Städte ließen sich aus zumutbaren Weglängen, aber auch aus der Perspektive der Fußgänger ableiten. Fußgänger waren einmal der wichtigste städtische Verkehrsteilnehmer. Modellüberlegungen zeigen, daß Städte heute mit einer Fußgängererschließung durchaus tragfähig sein können. Das Verhältnis von Dienstleistungsnachfrage und urbanem Angebot kann auch bei fußgängergerechten Dichten und Erreichbarkeiten zum Ausgleich gebracht werden. In zahlreichen Städten gibt es inzwischen Entwicklungen zugungsten der Fußgänger. Leitbild ist dabei oft die "Stadt der kurzen Wege". Zu beachten sind Grundsätze der Fußwegenetzplanung, die mittlerweile bekannt sind. Ebenso lassen sich Thesen zusammentragen, die zu einer fußgängerfreundlichen Stadt beitragen können. Diese reichen vom generell neuen Stellenwert der Fußgänger über die Zuordnung von Wohn-, Arbeits- und Freizeitwelt, umwegfreie Verbindungen, bequeme und sichere Fußwege, eine qualitätvoll "gebaute" Umgebung, eine anspruchsvolle Materialwahl für die Wege, eine Nutzungsmischung im Stadtgebiet bei geringen Autogeschwindigkeiten, ausreichend dimensionierte Gehwege, die auch Aufenthalt und Kinderspiel erlauben, bis zu fußgängerfreundlichen Ampeln.