Detailergebnis zu DOK-Nr. 44556
Geschwindigkeiten auf Landstraßen in den neuen Bundesländern (FA 8928/2)
Autoren |
G. Schmidt I. Palm |
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Sachgebiete |
5.2 Landstraßen 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Bergisch Gladbach: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), 1996, 38 S., Anhang, zahlr. B, 11 T, 4 Q
An insgesamt 14 Untersuchungsstrecken zweistreifiger Landstraßen in den neuen Bundesländern wurden zwischen 1991 und 1994 jeweils im Herbst über einen zweiwöchigen Meßzeitraum je Meßquerschnitt Geschwindigkeits- und Zeitlückenmessungen durchgeführt. Die Messungen ergaben, daß sich die Verkehrsstärken an den einzelnen Zählstellen sehr unterschiedlich entwickelt haben. Dies war eine Folge wechselnder Randbedingungen, die die Vergleichbarkeit von Jahr zu Jahr teilweise erschwerten bzw. die Angabe einer mittleren Entwicklung aus allen Meßstellen nicht zuließen. Ein ähnlich unterschiedliches Bild zeigten die Ergebnisse der Geschwindigkeitsauswertung. Auch hier waren die Messungen zum Teil von äußeren Besonderheiten - Bauarbeiten, einer Geschwindigkeitsbegrenzung und teilweise schlechten Witterungsverhältnissen - beeinflußt. Die ab dem 1.1.1993 geltende neue Höchstgeschwindigkeitsregelung von 100 km/h auf Landstraßen schlug sich in den Ergebnissen nicht nieder. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Verkehrstärke und der Geschwindigkeit konnte auch mit Hilfe der gesondert ausgewerteten frei fahrenden Pkw nicht nachgewiesen werden. Die Zeitlücken der Pkw haben sich bis 1993 werktags und sonntags an den meisten Zählstellen verringert. Die Auswertung der Unfalldaten ergab im Mittel rd. 103 Unfälle je Strecke im Vierjahreszeitraum 1991 bis 1994. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dieser Unfallursache und den gemessenen Geschwindigkeiten auf den einzelnen Strecken konnte aber nicht nachgewiesen werden. Die unterschiedlichen Unfallraten, Unfallkostenraten und mittleren Unfallkosten je Unfall für die einzelnen Strecken deuten auf die Inhomogenität des betrachteten Unfallkollektivs. Für alle Strecken insgesamt läßt sich aber eine Abnahme der Unfallhäufigkeit seit 1994 feststellen, nachdem diese bis 1993 angestiegen ist. Demgegenüber steht jedoch ein ständiger Zuwachs der Unfallschwere.