Detailergebnis zu DOK-Nr. 44591
Auswirkung von Achslasterhöhungen auf das Bundesstraßennetz
Autoren |
J. Litzka W. Fußeis C. Molzer |
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Sachgebiete |
14.4 Fahrzeugeigenschaften (Achslasten, Reifen) |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 450, 1995, 169 S., zahlr. B, T, Q
Die vorliegende Arbeit stellt eine auf theoretischer Grundlage ermittelte Abschätzung der Auswirkungen erhöhter Achslasten und Gesamtgewichte auf den Straßenoberbau des österreichischen Bundesstraßennetzes dar, welche aufgrund jüngster Änderungen in den gesetzlichen Randbedingungen (KFG-Novellen) Aktualität erlangte. Zunächst werden in detaillierter Form die Änderungen sowie mögliche künftige Entwicklungen in den für Achslasten, Gesamtgewichte und Abmessungen relevanten Gesetzen (KFG, EWG-Richtlinie) dargestellt. Als Grundlagen für die Berechnungen dienen die a) Erhebung und Auswertung der Oberbaudaten (Materialien, Schichtdicken, Alter), b) Befragung zur Entwicklung der technischen Ausrüstung und Fahrzeugtypverteilung, c) Berechnung der Verkehrsbelastung 1990 (Fahrzeugtyp- und Achslastverteilungen). Zur Abschätzung der Erhöhung der Verkehrsbelastung infolge Änderung der gesetzlichen Randbedingungen, wurden durch entsprechende Verschiebung des ermittelten Achslastspektrums für jeden der ca. 7.000 Berechnungsabschnitte des gesamten Bundesstraßennetzes folgende Szenarien gebildet: 1.) Szenario 0 - "13.KFG-Novelle" - Vergleichsszenario; 2.) Szenario 1 - "15.KFG-Novelle" - derzeit gültige KFG-Novelle; 3.) Szenario 2 - "15.KFG-Novelle und EU-konforme Anhebung des höchstzulässigen Gesamtgewichtes von 38 t auf 4O t". Folgende Ergebnisse wurden aus Auswertungen der Berechnungen abgeleitet: Gegenüber dem Vergleichsszenario 0 nimmt die mittlere theoretische Restlebensdauer im Szenario 1 um 0,5 Jahre bis 2 Jahre, im Szenario 2 um 2,5 Jahre bis 4,5 Jahre ab. Außerdem werden zusätzlich im Szenario 1 auf 30 % bis 50 %, im Szenario 2 auf 50 % bis 70 % des Bundesstraßennetzes dickere Oberbauverstärkungen benötigt. Maßnahmen zur Wiederherstellung der Querebenheit müssen im Szenario 1 um rund 0,5 Jahre bis 1 Jahr, im Szenario 2 um 1 Jahr bis 1,5 Jahre früher getätigt werden. Stimmt man die beiden Maßnahmenarten (Oberbauverstärkungen und Maßnahmen zur Wiederherstellung der Querebenheit) aufeinander ab und monetarisiert sie, so ergeben sich im Szenario 1 in den nächsten 10 Jahren um 3,5 % bis 5,5 %, im Szenario 2 um 5,5 % bis 8,5 % erhöhte Erhaltungskosten aufgrund der Erhöhung der zulässigen Achslasten und Gesamtgewichte. Dabei stellen die unteren Werte jeweils jene Ergebnisse dar, welche unter Zugrundelegung verbesserter technischer Ausrüstung und geringerer Überladung ermittelt wurden, die oberen Werte sind Maximalwerte bei gleichbleibender technischer Ausrüstung und gleichem Überladungsanteil. Basis für diesen Vergleich ist die gleichbleibende Transportmenge. Eine Zunahme des Güterverkehrsaufkommens wurde, der Fragestellung entsprechend, nicht berücksichtigt.