Detailergebnis zu DOK-Nr. 44633
Die Wirtschaftlichkeit des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17
Autoren |
J. Meyerhoff |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Internationales Verkehrswesen 47 (1995) Nr. 12, S. 753-758, 2 B, 17 Q
Die detaillierte Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 zeigte, daß in den Berechnungen nach der heutigen BVWP-Methodik einige wesentliche Größen nicht berücksichtigt werden: Dazu gehören auf der einen Seite die Investitionskosten, die bei anderen Hoheitsträgern anfallen, z.B. für Häfen. Will man dem Anspruch der Kosten-Nutzen-Analyse gerecht werden, alle projektrelevanten Auswirkungen mit in die Bewertung einzubeziehen, dann können nicht Haushaltsgrenzen maßgebend für die Bestimmung der Kosten sein. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben in der Kosten-Nutzen-Analyse die Auswirkungen der Verkehrswegeprojekte auf Natur und Landschaft. Zwar gibt es in der BVWP das Strukturziel Schonung von Natur und Landschaft, aber mit dem Verweis auf methodische Probleme werden hierfür keine monetären Werte ermittelt. Doch bietet die Ökonomie einige Ansätze für die Bewertung dieser öffentlichen Güter (Reisekostenansatz, hedonischer Preisansatz, Contingent Valuation), die auch schon in der Praxis häufiger zur Anwendung gekommen sind. Für den nächsten Bundesverkehrswegeplan sollte daher die Methodik dahingehend weiterentwickelt werden, die genannten ökonomischen Lücken zu schließen. Sollen darüber hinaus Kriterien einer "dauerhaft umweltgerechten Entwicklung" im BVWP berücksichtigt werden, dann müßten Umweltqualitätsziele wie z.B. die maximal zulässigen CO(Index 2)-Emissionen definiert werden. Es wäre dann zu prüfen, ob die Umsetzung des geplanten BVWP mit diesen Umweltqualitätszielen vereinbar ist. Eine wie bisher alleinige Orientierung an den prognostizierten Verkehrsmengen ist mit den Zielen der dauerhaft umweltgerechten Entwicklung nicht vereinbar.