Detailergebnis zu DOK-Nr. 44682
Neue Erkenntnisse und Empfehlungen zum differenzierten Winterdienst
Autoren |
H. Hanke |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 16.4 Winterdienst |
Städtetag 49 (1996) Nr. 1, S. 52-55
Aufgrund der Ergebnisse neuer Untersuchungen, der daraus gewonnenen Erkenntnisse sowie geänderter Randbedingungen (Kosten) für die Durchführung des kommunalen Winterdienstes wird die 1987 vom VKS-Fachausschuß Winterdienst herausgegebene Informationsschrift "Differenzierter Winterdienst im kommunalen Bereich" (VKS-Info-Schrift 9) kritisch diskutiert und Empfehlungen für eine Überarbeitung gegeben. Hinsichtlich der Kosten und der Auswirkungen abstumpfender Streustoffe ist eine Ernüchterung eingetreten. Die Auswirkungen der Salzstreuung auf die Umwelt sind durch neue Untersuchungen und moderne Ausbringverfahren sowie reduzierte Streudichten relativiert worden. Verbesserte Verfahren zur Wetterprognose und zur frühzeitigen Glätteerkennung machen eine gezieltere und sparsamere Dosierung von Taustoffen möglich. Vor diesem Hintergrund wird es leichter, einen differenzierten Winterdienst durchzuführen, der den optimalen Kompromiß zwischen Verkehrssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltschonung zu erreichen versucht. Es werden Ausführungen zu Eigenschaften und Auswirkungen der Streustoffe gemacht, Salzstreuung und Splittstreuung kritisch beleuchtet. Abgeleitet werden Empfehlungen zum Streustoffeinsatz sowie zur Minimierung der erforderlichen Taustoffmengen. Hier wird speziell auf die Nutzung von Wetterinformationen, eine verstärkte mechanische Räumung, die Ausbringung hochwertiger Salze in Form von Feuchtsalz (FS 30), automatische Streumengenregelung sowie eine regelmäßige Überwachung der hochwertigen Streuautomaten eingegangen. Als Ergebnis wird für Kommunen empfohlen, auf Strecken mit hoher Verkehrsbedeutung und besonderen Gefährdungen Salz einzusetzen, das übrige Streckennetz aber nur noch bei Bedarf zu räumen.