Detailergebnis zu DOK-Nr. 44749
Haftvermögen bituminöser Bindemittel an Mineralstoffen - Grundlagen zur Normierung (FA 10/90)
Autoren |
R. Gubler G. Rehmann |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 347, 1995, 87 S., 47 B, 26 T, 7 Q
Es ist bekannt, daß das Haftvermögen von Bitumen und Bitumenprodukten an Mineralstoffen ein bedeutender Einflußfaktor auf die Nutzungsdauer von Asphaltbelägen ist. In der Schweiz existiert lediglich eine Verfahrensvorschrift, jedoch keine Norm, um mit Hilfe von Laborversuchen das Haftvermögen zu beurteilen. Ziel der Arbeit war es, die vorhandene Verfahrensvorschrift zu verbessern, zu vereinheitlichen und Vergleichbarkeit sowie Wiederholbarkeit zu ermitteln. Durch den Vergleich der Prüfprinzipien "passive Umhüllung" (verbleibende Umhüllung nach Wasserlagerung), "aktive Umhüllung" (erreichbare Umhüllung in Gegenwart von Wasser) und "mechanische Prüfverfahren" (verbleibende Festigkeit nach Wasserlagerung) wurde das Prinzip "passive Umhüllung" ausgewählt, da der Anwendungsbereich nicht eingeschränkt wird und Fehlerquellen minimiert werden können. Nach der Prüfung verschiedener Testmethoden mußten sehr komplizierte und solche mit teuren bzw. unsicheren Meßmethoden ausgeschieden werden. Für die Ringversuche wurde als Prüfmethode die visuelle Schätzung des Umhüllungsgrades eingesetzt. Durch eine besser definierte Zusammensetzung der Mineralstoffe, durch ein genau definiertes und durch Untersuchung der Methodenempfindlichkeit sachlich begründetes Verfahren und durch eine Verringerung des subjektiven Einflusses auf das Ergebnis durch visuelle Unterstützung wurden Methodenverbesserungen erreicht. Die Vergleichbarkeit besagt, daß der festgestellte Umhüllungsgrad um bis zu ± 7 % schwanken kann. Aus der Vielzahl der Untersuchungen wurden Beurteilungsmaßstäbe entwickelt, die mit Hilfe des Umhüllungsgrades sowohl in bezug auf das Bindemittel als auch in bezug auf den Mineralstoff eine Einteilung in Kategorien zuläßt. Die Methode und die Vergleichbarkeit des visuellen Schätzens liefert trotz der erreichten Verbesserungen noch keine zweifelsfreien Ergebnisse. Nach Auffassung der Forschungsstellen kommen dafür die Wasserqualität, die Unterschiede in der Wärmeübertragung von Bad zu Mischgut und Umgebungseinflüsse als mögliche Ursachen nicht abgeklärter Einflüsse in Frage.