Detailergebnis zu DOK-Nr. 44760
Asphalt im Stadtstraßenbau
Autoren |
F. Hoffmann |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen |
Gestrata Journal 18 (1996) Nr. 72, S. 18-24, 2 B
Asphalt wird im Stadtstraßenbau in vielfältiger Weise eingesetzt. Für die Konstruktion von Fahrbahnflächen aus Asphalt kommt deshalb dem Bindemittel besondere Bedeutung zu. Die im innerörtlichen Bereich auftretenden besonderen Beanspruchungen - hohe Radlasten, stark variierende Horizontalkräfte durch Bremsen und Beschleunigen, lange Lasteinwirkungszeit und hohe Deckentemperaturen - führen deshalb auch zu besonderen materialspezifischen Anforderungen an die Mineralstoffzusammensetzung, das Bindemittel und die Herstellungsverfahren. Die auch in Asphalttragschichten auftretenden hohen Temperaturunterschiede von -15 Grad Celsius bis +50 Grad Celsius können durch Einmischung von polymeren Stoffen verbessert werden. Dies wird im Bereich der Gemeinde Wien seit 1985 praktiziert. Bei stärkerer Verkehrsbelastung werden für die Lastklassen I und II hochstandfeste Tragschichten (BT I-HS) in 18 cm bzw. 16 cm Dicke vorgesehen und in 2 Lagen hergestellt. Als Deckschichten kommen 3-4 cm dicke bitumenreiche Walzasphalte mit Trinidad-Zusatz oder Gußasphalte zum Einsatz. In Zukunft sollen aber verstärkt bitumenreiche Splittmastix-Beläge verwendet werden. Bei der Spurrinnensanierung wird abhängig von der Spurrinnenentstehung vorgegangen. Bei einer Unterdimensionierung wird eine Oberbauverstärkung durchgeführt. Bei einer plastischen Verformung der Deck- und Tragschichten wird die Fahrbahn mit Großfräsen 12 cm tief abgefräst und durch eine 8 cm dicke hochstandfeste Tragschicht und 3-4 cm Deckschicht ersetzt. Diese Art der Spurrinnensanierung hat sich seit Jahren bewährt und ist wirtschaftlich vertretbar. Für einen Erfolg der Maßnahmen ist aber nicht nur die optimale Mischgutzusammensetzung sowie eine einwandfreie Ausführung wesentliche Voraussetzung, sondern auch eine laufende Kontrolle über die Einhaltung der im Bauvertrag vereinbarten Qualitätskennwerte.