Detailergebnis zu DOK-Nr. 44857
Erste Neubaubrücke in Österreich mit externer Vorspannung: Objekt K 6 in Klagenfurt
Autoren |
G. Ertl |
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Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Österreichische Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift (ÖIAZ) 141 (1996) Nr. 1, S. 2-6, 6 B
Im Jahre 1994 wurde in Österreich erstmalig eine Brücke mit externer Vorspannung errichtet. Bei diesem Spannverfahren wird der Korrosionsschutz der Spannglieder nicht dem planmäßig rissefreien Beton übertragen, sondern durch eine gesonderte Umhüllung der offen liegenden Spannglieder erreicht. Gewählt wurde für diese Erstanwendung ein durchlaufendes Tragwerk über 3 Felder. Der Querschnitt besteht aus einem zweizelligen Hohlkasten, in dem die Spannglieder geführt werden. Verwendet wurden Spanngliedpakete aus je 16 Litzen St 1570/1770. Jede Litze erhielt einen Überzug aus Korrosionsschutzpaste und wurde durch ein Polyäthylenrohr geschützt. Das gesamte Spanngliedband erhielt eine weitere Umhüllung mit einem Schutzmantel von mindestens 3,5 mm Dicke. Auch die Vorspannung der Fahrbahn- und Bodenplatte wurde ohne Verbund ausgeführt. Für die Tragsicherheit leistet die Vorspannung einen Beitrag von 57 %, die schlaffe Bewehrung von 43 %. Dem Nachweis der Schubsicherung im Haupttragwerk lag die Fachwerksanalogie gemäß ÖNorm B 4250 zugrunde. Der Vorteil der externen Vorspannung wird in der jederzeitigen Kontrolle der Spannglieder und der Möglichkeit eines Austausches einzelner Spanngliedbänder gesehen. Die Baukosten lagen ca. 6 % über den Kosten von Spannbeton im Verbund. Diese Mehrkosten resultieren aus dem höheren Preis der externen Spannglieder einschließlich der Umlenkkonstruktionen.