Detailergebnis zu DOK-Nr. 44875
Neue Elemente eines zukunftsorientierten öffentlichen Nahverkehrs Teil 1 u. 2
Autoren |
N. Reinkober |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Verkehr und Technik 48 (1995) Nr. 4, S. 115-120, / Nr. 5, S. 171-176, 9 B, 12 Q
Ein Mittel zur Lösung der heutigen Verkehrsprobleme ist das System der Differenzierten Verkehrserschließung, d.h. des aufeinander abgestimmten Einsatzes aller zur Verfügung stehenden Betriebsformen und ihrer arbeitsteiligen und organisatorischen Verknüpfung. Die Differenzierte Verkehrserschließung zielt auf eine funktional abgestufte Kooperation von konventionellem Linienverkehr, von flexiblen Bedienungsformen (wie Anruf-Sammeltaxen), von kombinierten Verkehrsformen (Park + Ride), von motorisiertem und nichtmotorisiertem Individualverkehr und von privatem Mitnahmeverkehr. Eingebunden werden sollte die Differenzierte Verkehrserschließung in regionale und lokale ÖPNV-Bedienungskonzepte. Neben der Bereitstellung von Verkehrsangeboten ist zur Lösung der Verkehrsproblematik notwendigerweise eine Verhaltensänderung bei der Wahl und dem Gebrauch der verschiedenen Verkehrsmittel herbeizuführen. Eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens muß beim einzelnen Verkehrsteilnehmer ansetzen, der in den Mittelpunkt eines zukunftsorientierten Mobilitätsmanagements gestellt wird. Vor Umsetzung einer Differenzierten Verkehrserschließung mit Hilfe des Mobilitätsmanagements bedarf es einer unter gesamtverkehrsplanerischen Gesichtspunkten und unter Beachtung kapazitiver und umweltbezogener Bedingungen erstellten schlüssigen Rahmenkonzeption. Zum Mobilitätsmanagement gehört neben der Information über das ÖPNV-Angebot zusätzlich auch die Koordination von Fahrtwünschen und Fahrgelegenheiten. Diese Überlegungen führten zur Konzeption einer neuen Dienstleistungsorganisation, der Mobilitätszentrale. Diese integriert alle vor Ort zur Verfügung stehenden Betriebsformen und Verkehrsmittel der Differenzierten Verkehrserschließung und gibt Hilfestellung zur Lösung jeglicher Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung. Am Beispiel der in Hameln eingerichteten Mobilitätszentrale werden ihre Aufgaben, die Organisationsform und die Träger, der Einbezug der Verkehrsunternehmen und der erforderliche Personaleinsatz erläutert. Die Mobilitätszentrale Hameln hat sich seit ihrer Einführung im Jahr 1991 im Praxisbetrieb bewährt.