Detailergebnis zu DOK-Nr. 44884
Der Einfluß von Kfz-Verkehr auf das Fußgängerverhalten - 2. Untersuchung der Barrierewirkung von Radialstraßen (Orig. engl.: The impact of traffic on pedestrian behaviour - 2. Assessing the traffic barrier on radial routes)
Autoren |
J. Russel J. Hine |
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Sachgebiete |
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege |
Traffic Engineering + Control 37 (1996) Nr. 2, S. 81-85, 4 B, 7 T, 5 Q
In einer vorhergehenden Veröffentlichung wurden Methoden zur Untersuchung der Barrierewirkung dargestellt (1. Measuring the traffic barrier). Definiert wird eine Barriere so: "Die Summe aller das Fußgängerverhalten beeinträchtigenden Effekte, die in einem bestimmten Umfeld/Straße-Kontext aus den Verkehrsbedingungen resultieren. Diese Effekte können sowohl physische (beobachtbare) als auch psychische (nicht-beobachtbare) Behinderungen der Fußgängerbewegungen sein". Berichtet werden Forschungsergebnisse über die Zusammenhänge zwischen Fußgängerverhalten, Wahrnehmung und Veränderung der Verkehrsbedingungen, und über Messungen des Ausmaßes der Barrierewirkung in der Empfindung der Fußgänger. Erforscht wurden die Zusammenhänge an zwei Radial-Straßen mit hohem Konfliktpotential zwischen Kfz-Verkehr (einschließlich Linienbussen) und Fußgängern wegen hoher Kfz-Verkehrsmengen in dicht genutzten Stadtquartieren mit Hilfe von Videobeobachtungen und Befragungen. Die angewandten Messmethoden sind in Teil 1 beschrieben. Folgende Schlußfolgerungen werden aus den Forschungen gezogen: Die Barrierewirkung kann am sinnvollsten durch die Querungsrate beschrieben werden (Quotient aus realisierten Querungen und Längsbewegungen in definierten Abschnitten); der Barriereeffekt ist für ältere Menschen am größten; während am Rand parkende Kfz von Personen mittleren Alters als hilfreich für die Querung angesehen werden, haben Kinder und ältere Personen damit größere Probleme (Sichtbeziehungen, bauliche Ausführung des Fahrbahnrandes, illegales Parken an Bushaltestellen); diese Gruppen fordern daher eine größere Zahl von Querungshilfen; hohe Barrierewirkung verhindern auch gewünschte Aktivitäten, insbesondere bei Einkäufen und beeinflussen die Routenwahl deutlich; zwischen 22 und 33 % der Befragten sind wegen der hohen Barrierewirkung der Straßen auf andere Verkehrsmittel (insbesondere Bus) umgestiegen, statt wie früher zu Fuß zu gehen. Erkenntnisse über den Einfluß auf die Wegeentfernungen konnten noch nicht gewonnen werden. Die Forschungen sollen fortgeführt werden, um die Wirkungen für verschiedene Straßen typisieren zu können.