Detailergebnis zu DOK-Nr. 44893
Güterverkehr in Städten - raumplanerische Lösungsbeiträge
Autoren |
W. Dietrich |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 5.21 Straßengüterverkehr |
Dokumente und Informationen zur Schweizerischen Orts-, Regional- und Landesplanung (DISP) 32 (1996) Nr. 124, S. 17-23, 9 B, zahlr. Q
Wie die Verkehrsplanung hat auch die Raumplanung den Güterverkehr lange Zeit vernachlässigt. Angesichts der zahlreichen Probleme hat sie nun die Aufgabe, mit Instrumenten der Stadtentwicklung die Verbesserung der Rahmenbedingungen des Güterverkehrs zu unterstützen. Der Autor beleuchtet zunächst die Ursachen der Probleme: 1.) Die Transporte in den Städten sind unwirtschaftlich und müssen quersubventioniert werden. Der Produktivitätsrückgang im Lieferverkehr in den letzten 15 Jahren wird auf 50 % geschätzt. Ein Ansatz zur Rationalisierung ist die betriebsübergreifende Transportbündelung. 2.) Entgegen den Erwartungen führt der Strukturwandel von einer Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft nicht zu einer Verringerung der Transporte. Vielmehr ist eine Spezialisierung der Dienstleistungen und damit ein erhöhter Verkehrsaufwand festzustellen. Hinzu kommt ein Rückgang der Massengüter bei gleichzeitigem Anstieg von Stückgütern und Expreßsendungen. 3.) Die Liberalisierung des Transportmarktes führt zu einem harten Preiskampf zwischen den Transportunternehmen und entsprechend zu voranschreitenden Firmenfusionen. Demgegenüber steht ein hoher Anteil von unrentablen Eigentransporten. 4.) Die zunehmende Redistribution von Stoffen mit dem Ziel der Wiederverwertung führt zu einem Ansteigen des Verkehrsaufwandes. Hier sind mehr paarige Verkehrsströme anzustreben. Im Anschluß geht der Autor auf die externen Kosten und das derzeitige Verkehrsaufkommen des Güterverkehrs in Schweizer Städten ein. Eine Einflußnahme der öffentlichen Hand in den Verdichtungsgebieten der Schweiz und die Schaffung neuer Rahmenbedingungen wird für unerläßlich gehalten. Dabei geht es im wesentlichen um eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Verkehrsraumes und eine umweltwirksame Verringerung und Verlagerung der Verkehrsnachfrage. Entsprechende Maßnahmen sind zum Beispiel in Zürich und Bern geplant. Der Autor empfiehlt die Bildung von Güterverkehrsrunden, um die Akteure zusammenzuführen und durch einen wirtschaftlich und ökologisch effizienten Güterverkehr die Raumentwicklung zu fördern.