Detailergebnis zu DOK-Nr. 44923
Weiterentwicklung von Hochofenzementen im Hinblick auf ihre Anfangsfestigkeit
Autoren |
A. Ehrenberg E. Lang |
---|---|
Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Beton-Informationen 36 (1996) Nr. 1/2, S. 12-18, 9 B, 1 T, 20 Q
Hochofenzemente zeigen gegenüber Portlandzementen bei annähernd gleicher 28-Tage-Festigkeit geringere Frühfestigkeiten. Durch Optimierung der Zusammensetzung (Art und Anteil der Nebenbestandteile sowie des Sulfatträgers) und der Aufbereitung (Mahlfeinheit, Korngrößenverteilung) läßt sich diese für manche Anwendungen nachteilige Erscheinung reduzieren oder vollständig überwinden. Untersucht wurden - neben 4 großtechnisch hergestellten Zementen (CEM I 32,5 R, CEM III A 42,5, CEM III A 32,5 und CEM III B 32,5 NW/HS) als Referenzzemente - 7 Hüttensande, 3 Klinker, 5 Sulfatträger und 2 Nebenbestandteile (Weißkalkhydrat und Microsilica), die labortechnisch durch getrennte Vermahlung zu über 160 Laborzementen aufbereitet wurden. Mit allen Varianten wurden Zementleim- (Wasseranspruch, Erstarren, Raumbeständigkeit) und Mörtelversuche (Ausbreitmaß, Druck- und Biegezugfestigkeit, dyn. E-Modul, Sulfatwiderstand, Porenverteilung) durchgeführt. Bei den Versuchen zeigte sich, daß durch Ausnutzung der Optimierungspotentiale verschiedener Einflußgrößen die 2-Tage-Druckfestigkeit von Hochofenzement um bis zu 50 % gesteigert werden kann. An einigen, hinsichtlich Anfangsfestigkeit optimierten Varianten erfolgten anschließend Betonversuche. Die höheren Festigkeitsergebnisse der Mörtelversuche lassen sich auf Beton übertragen, ohne andere Betoneigenschaften nachteilig zu beeinflussen. Betriebsversuche müssen zeigen, ob diese im Labormaßstab ermittelten Steigerungen der Anfangsfestigkeit auch großtechnisch umgesetzt werden können.