Detailergebnis zu DOK-Nr. 44999
Leichtbaustoff auf wenig tragfähigem Straßenuntergrund
Autoren |
R. Hillmann |
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Sachgebiete |
7.2 Erdarbeiten, Felsarbeiten, Verdichtung 7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Allgemeines H. A 12, 1996, S. 42-48, 10 B, 4 Q
Bei der Verwendung von expandiertem Poly-Styrol (EPS) auf wenig tragfähigem Untergrund wird das äußerst geringe Gewicht dieses Baustoffes zur Lösung standsicherheits- und verformungsrelevanter Probleme genutzt. Es beträgt nur rd. 1/100 des Gewichts mineralischer Dammbaustoffe. Verschiedene Anwendungsgebiete für den Einsatz dieses Leichtbaustoffs und ihre Vorteile werden skizziert. Das viskoelastische Verformungsverhalten von EPS-Hartschaumstoff ist bei diesen Anwendungen entsprechend zu berücksichtigen. Bis zu einer Stauchung von rd. 1,5 % besteht ein linearer Zusammenhang zwischen Druckspannung und Stauchung mit einem vernachlässigbar kleinem Anteil bleibender Verformungen. Mit zunehmender EPS-Rohdichte können größere Druckspannungen aufgenommen werden. Die Kriechverformungen werden aus der Differenz der Gesamtstauchung nach 50-jähriger Belastungsdauer und der Anfangsstauchung bei Lastaufbringung bestimmt. In Deutschland wurde EPS als leichter Dammbaustoff erstmals im März 1995 bei einer Widerlagerhinterfüllung in einer Versuchsstrecke im Zuge der A 31 bei Emden eingesetzt. Die Tiefe der Setzungsmulde hinter dem Widerlager wird durch die Entlastung des Untergrundes wesentlich verringert. Bei Einbau der EPS-Blöcke konnten baupraktische Erfahrungen hinsichtlich der Verlegetechnik, des Zuschneidens am Widerlager und beim Verdichten der seitlichen Böschungen und der Überbauung gesammelt werden. Es wird über erste Ergebnisse der Setzungs- und Tragfähigkeitsmessungen berichtet, die seit der Verkehrsfreigabe im September 1995 im halbjährigen Rhythmus fortgeführt werden.