Detailergebnis zu DOK-Nr. 45017
Frühzeitige Verkehrsfreigabe von Betonfahrbahndecken
Autoren |
J. Steigenberger H. Sommer R. Pichler |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 457, 1996, S. 67-117, 36 B, 11 T, 23 Q
Instandsetzungen von Betonfahrbahndecken werden in Österreich routinemäßig nach 2 Tagen, bei Bedarf mit einer besonderen Betonzusammensetzung schon nach einem Tag für den Verkehr freigegeben. In dem Bericht werden Möglichkeiten einer weiteren Reduzierung der Sperrzeiten durch Einsatz von Hochleistungsbeton aufgezeigt. Da natürliche Vinsolharze als LP-Mittel nicht mehr zur Verfügung standen, mußten synthetische Ersatzprodukte untersucht werden. In Kombination mit Fließmitteln (FM) zeigte sich, daß einzelne dieser Mittel sogar ein günstigeres Luftporensystem bilden als die bisher üblichen. FM, die als Kombinationsprodukte auf der Basis mehrerer Wirkstoffe eine länger anhaltende Verflüssigung bewirken, können gegenüber FM auf Melaminharzbasis die Entwicklung der Frühfestigkeit beeinträchtigen. Die Zugabe von 0,4 bis 0,6 Gew.-% FM bereits bei der Betonaufbereitung begünstigt die Bildung des Luftporensystems. Die Zugabe der restlichen 2 Gew.-% zur Erzielung der Einbaukonsistenz erfolgt wie üblich auf der Baustelle. Beton mit FM und LP erreicht bei Temperaturen um 20 Grad Celsius etwa 18 h nach dem Mischen (16-17 h nach dem Einbau) die vorgeschriebene Biegezugfestigkeit von 3, 85 N/mm2. Noch kürzere Sperrzeiten werden duch Zugabe von 25 kg/m3 Mikrosilika und Verzicht auf LP erreicht. Bereits 12 h nach dem Mischen ist hierbei die Verkehrsfreigabe für Lkw möglich. Werden die sanierten Flächen in den ersten 12 h nur von Pkw befahren, wird eine Biegezugfestigkeit von 2,0 N/mm2 für ausreichend erachtet. Dieser Wert wird von Beton mit LP und FM nach ca. 10 h, und von Silika-Beton nach ca. 8 h erreicht. Für die Ausführung ist die Verwendung von Dübeln mit sehr niedrigem Ausziehwiderstand und eine gute Nachbehandlung wichtig.