Detailergebnis zu DOK-Nr. 45032
Elektrochemische Chloridentfernung aus Stahlbeton
Autoren |
J. Tritthart |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung 15.3 Massivbrücken |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 459, 1996, 160 S., 62 B, 33 T, 44 Q
Im Rahmen eines Forschungsvorhabens sind Untersuchungen zum NCT-Verfahren (NCT = Norwegian Concrete Technology - Firmenbezeichnung für ein Patent zum Chloridentzug bzw. Realkalisierung von Beton) angestellt worden. Das Verfahren beruht darauf, daß elektrischer Strom von den im Porenwasser des Betons gelösten Ionen transportiert wird, wobei negativ geladene Ionen (z.B. Chloridionen) zur außen an der Betonoberfläche gelagerten Anode wandern. Es wird von der Annahme ausgegangen, daß in der Randzone durch Elektrolyse herausgelöstes Chlorid einen starken Nachwanderungsbedarf der tieferliegenden Chloridionen nach sich zieht. Durch die Versuche wurde jedoch festgestellt, daß die Effizienz des Chloridentzuges von außen nach innen stark abnimmt. Das hat zur Folge, daß der Chloridgehalt innerhalb der Überdeckung im Regelfall bis unter den Grenzwert (0,6 % CI(hoch -) der Zementmasse) reduziert werden kann, wenn die Chloridfront noch nicht bis hinter die Bewehrung fortgedrungen ist. Es wurde auch geprüft, ob gebundenes Chlorid durch kurzzeitige Erhöhung der Stromdichte verstärkt in Lösung gebracht werden könnte und damit die Effizienz des Chloridentzuges erhöht werden kann. Leider führte dies zu keiner befriedigenden Lösung. Es kann sogar vermutet werden, daß bei erhöhter Stromdichte und Gesamtladungsmenge (hoher Chloridanteil) Verbundstörungen zwischen Beton und -stahl entstehen können. Für Spannbeton kann die Methode wegen der Gefahr der Wasserstoffversprödung gegenwärtig nicht empfohlen werden.