Detailergebnis zu DOK-Nr. 45100
Mineralogische Aspekte bautechnischer und umweltrelevanter Eigenschaften von Müllverbrennungsschlacken
Autoren |
J. Reichelt |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Veröffentlichungen des Instituts für Straßen- und Eisenbahnwesen der Universität Karlsruhe (TH) H. 47, 1996, 112 S., Anhang, 129 B, 53 T, 43 Q
Nach einer kurzen Beschreibung von Müllverbrennungsanlagen einschließlich ihrer Rauchgasreinigung und der anschließenden Aufbereitung der Verbrennungsrückstände zu Straßenbaustoffen werden die mineralogischen, chemischen, umweltrelevanten und bautechnischen Eigenschaften der Müllverbrennungsaschen (MV-Aschen) beschrieben. Zur mineralogischen Kennzeichnung wurde mittels Dünnschliffmikroskopie, Röntgendiffraktometrie und Röntgenfluoreszensanalyse der Mineralbestand in Abhängigkeit von den Korngrößen bestimmt. Dabei wurden die charakteristischen mineralogischen und chemischen Reaktionen der Mineralphasen von MV-Aschen aus Verbrennungsanlagen unterschiedlicher Verfahrenstechnik beim Bildungsprozeß und während der Alterung durch mehrmonatige Lagerung bestimmt. Die Umweltverträglichkeit der MV-Aschen wurde durch statistische Betrachtung der mittels DEV-S4-Verfahren bestimmten Elutionsergebnisse von güteüberwachten MV-Aschen und dem Vergleich der Eluatwerte und der Ergebnisse von Lysimeterversuchen sowohl von frisch produzierten als auch von drei Monate lang abgelagerten MV-Aschen beurteilt. Schließlich wurden die bautechnischen Eigenschaften hinsichtlich der Verwendung der MV-Aschen im Straßenbau im frischen Zustand, nach dreimonatiger und vieljähriger Lagerung untersucht. Aufgrund der chemischen Reaktivität muß zwischen frischen und abgelagerten MV-Aschen unterschieden werden. Während der Lagerung tritt durch die Carbonatisierung eine Verfestigung der MV-Aschen ein, leichtlösliche Salze werden herausgelöst, und die Schwermetalllöslichkeit nimmt ab, was sich insgesamt positiv auf die Umweltverträglichkeit der MV-Aschen auswirkt.