Detailergebnis zu DOK-Nr. 45153
Der kommunale Nutzen des ÖPNV - Methodik zur Quantifizierung der Nutzenstiftung
Autoren |
G. Heimerl H.-U. Mann T. Ackermann |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Nahverkehr 14 (1996) Nr. 3, S. 8-12, 2 B, 1 T, 5 Q
Der Nutzen des ÖPNV stellt ein entscheidendes Argument bei der Diskussion über die Zukunft des ÖPNV dar. Dabei stehen bisher den konkreten Beträgen für den Defizitausgleich der kommunalen Verkehrsbetriebe eher diffuse Vorstellungen hinsichtlich des Beitrags des ÖPNV zur Bewältigung städtischer Verkehrsengpässe und zur Umweltentlastung gegenüber. Um diese aktuelle Diskussion zu versachlichen, hat der BMV das Forschungsvorhaben "Kommunaler Nutzen des ÖPNV" in Auftrag gegeben. Das Forschungsvorhaben versucht, einige Ansätze bisheriger Forschungsarbeiten aufzugreifen und kombiniert mit eigenen methodischen Überlegungen zu einem einheitlichen Bewertungsverfahren zusammenzufügen. Das entwickelte Instrumentarium wurde am Beispiel von vier Referenzkommunen (Magdeburg, Nürnberg, Essen und Datteln) auf seine Praxistauglichkeit überprüft. Dabei wurden verschiedene Szenarien untersucht. In allen Szenarienvarianten ließe sich durch die hypothetische Angebotsreduktion des ÖPNV zwar eine finanzielle Entlastung der städtischen Haushalte erzielen, diese ist jedoch mit gesamtwirtschaftlichen Schäden verbunden, die um ein Vielfaches über den Ausgabeneinsparungen liegen: Für jede im Bereich des ÖPNV eingesparte DM entstünde in den untersuchten Referenzkommunen ein Gesamtschaden zwischen rund 5,50 DM und 7,20 DM. Unter Berücksichtigung der in den Referenzkommunen gewonnenen Erfahrungen wurde ein Anwenderleitfaden erstellt, der einem Interessentenkreis aus Politik, Verwaltung und Verkehrsbetrieben eine Hilfestellung bei eigenen Arbeiten zur Bewertung des kommunalen Nutzens des ÖPNV nach einheitlichem Muster bieten soll.