Detailergebnis zu DOK-Nr. 45177
Verhalten von mit Geotextilien verstärkten Böden unter zyklischen Belastungen (Orig. engl.: Behavior of geotextile-reinforced soils under cyclic loading)
Autoren |
M. Dysli P.L. Bourdeau A.K. Ashmawy |
---|---|
Sachgebiete |
7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern 7.8 Verbesserung des Untergrundes, Geotextilien |
Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 362, 1996, 189 S., zahlr. B, 15 T, 84 Q
Mit Geotextilien bewehrte Bodensysteme wurden im Labor im Vergleich zu einem Großversuch getestet. Zwei Geotextilien kamen zum Einsatz: PP-Vlies (260 g/m2) und Polyester-Gewebe (450 g/m2). Zwei Böden wurden eingesetzt: leichtplastischer Schluff und Betonsand 0,3/3 mm. Die Textilien wurden monoton und zyklisch auf ihr Zugverhalten geprüft. Die zyklische Belastung war kraftgesteuert. Dabei entsprach die Dehnung beim Gewebe der im Zugversuch und war linear. Beim Vliesstoff war sie höher und nicht linear. Kriechversuche unter konstanter Last zeigen, daß die Verformung bei der zyklischen Belastung bei dem Vliesstoff durch Kriechvorgänge überlagert ist, nicht beim Gewebe. Ein Absinken des Wiederbelastungsmoduls war beim Vliesstoff, aber nicht beim Gewebe zu beobachten. Scherversuche Geotextil zu Boden wurden im Rahmenschergerät ausgeführt. Die Scherkräfte waren mit dem Gewebe etwas höher, mit dem Vliesstoff gering niedriger als ohne. Der Scherweg bis zum Bruch war bei beiden deutlich verkürzt. Triax-Versuche (UU-, CU- und CD-Versuche) wurden mit 4 bzw. 6 Textillagen durchgeführt. Die Textillagen wirken sich erst ab 2 % Verformung bei niedrigen Wassergehalten und 5 % bei hohen Wassergehalten aus, wobei die Streuungen insgesamt groß sind. Der Vliesstoff hat eine tendenziell höhere Wirkung. Triax-Versuche wurden als UU-Versuche beim Schluff- und als CD-Versuche beim Sand ausgeführt. Bei den Versuchen mit Einlagen sind die Verformungen deutlich reduziert und die Lastaufnahme erhöht. Die Wirksamkeit scheint nicht mit der Zugfestigkeit der Einlagen zusammenzuhängen, sondern mit der Reaktion an den Grenzflächen. Die maximalen Verformungen werden nach 1.000 bis 3.000 Zyklen erreicht. Aus diesen Versuchen wird ein Modell zur Berechnung des Elastizitätsmoduls des bewehrten Bodens abgeleitet.