Detailergebnis zu DOK-Nr. 45219
Regenerationsverfahren für einen Tunnelkatalysator
Autoren |
R. Pischinger K. Pucher G. Herzog |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz 15.8 Straßentunnel |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 458, 1996, 72 S., zahlr. B, T, Q
Bei der Planung von Straßentunneln, insbesondere in Ortslage kommt zunehmend die Frage nach Reinigung der Tunnelabluft von Straßentunneln auf. Zu diesem Thema liegt nunmehr der dritte Bericht in der Schriftenreihe "Straßenforschung" vor. Als konsequente Weiterführung der bisherigen Untersuchungen hatte das Vorhaben die Optimierung des Regenerationsverfahrens für Niedertemperatur-Redoxkatalysatoren zum Ziel. In Laborversuchen in den Jahren 1986-1989 am Plabutschtunnel bei Graz hatte sich bereits von den seinerzeit bekannten Verfahren die katalytische Reinigung der Abluft von Straßentunneln in Verbindung mit elektrostatischen Filtern als ein vielversprechender Weg herausgestellt (Heft 348). In einem weiteren Schritt wurde der Katalysator in seinen Materialeigenschaften optimiert. Für die gasförmigen Schadstoffkomponenten NO(Index 2), CO, SO(Index 2) konnte eine Reinigungswirkung von über 80 % nachgewiesen werden (Heft 423). Bei den Versuchen wurde aber auch festgestellt, daß die Wirkung des Katalysators wegen der eintretenden Sättigung nach kurzer Zeit stark abnimmt. Diese Aktivität kann durch Erhitzen oder/und Reinigung mit geeignetem Gas zurückgewonnen werden. Die hierzu erforderlichen Reinigungszyklen beeinflussen die Standzeit - Betriebszeit zwischen den einzelnen Regenerationsphasen bis zu einer 50 %igen Abscheidungsrate als unterer Grenzwert - und damit die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage. Nach den nunmehr vorliegenden Ergebnissen konnte das Regenerationsverfahren verfahrenstechnisch so optimiert werden, daß eine Standzeit für den Katalysator über mehrere Wochen ohne merkliche Abnahme der Abscheideaktivität möglich wird. Bei dem Prozeß kommt ein reduzierendes Gasgemisch (10 % Wasserstoff in 90 % Stickstoff) in Verbindung mit der Beheizung des Katalysators auf ein Temperaturniveau über 100 Grad Celsius zum Einsatz. Das Verfahren ist jedoch mit hohen laufenden Kosten verbunden. Nach einer Kostenschätzung für eine mögliche Großanlage muß neben den Aufwendungen für zusätzliche Lüfterleistung und Gasmenge allein für die Beheizung des Katalysators mit einer Verdopplung der Betriebskosten gerechnet werden. Ohne diese Komponente, im wesentlichen bedingt durch die stärker nachlassende Wirksamkeit bei SO(Index 2) und NO, ist von einer Standzeit um 3 Stunden auszugehen.