Detailergebnis zu DOK-Nr. 45379
Bedeutung und Bewertung des Schichtenverbundes im Asphaltstraßenbau
| Autoren |
R. Leutner |
|---|---|
| Sachgebiete |
11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer 11.2 Asphaltstraßen |
in: Eurasphalt & Eurobitume Congress, Strasbourg 7-10 May 1996. Breukelen, NL: Foundation Eurasphalt, 1996, S. 1-10, 5 B, 19 Q (Paper No 4.063)
Der dauerhafte Verbund zwischen den einzelnen Lagen ist wichtige Voraussetzung für eine lange Nutzungsdauer des Asphaltoberbaues. Der Schichtenverbund wird bisher im Rahmen der Qualitätssicherung nicht erfaßt, kann aber mit dem direkten Scherversuch an Bohrkernen ermittelt werden. Erfahrungswerte für die Prüfgrößen "Scherkraft" und "Scherweg" liegen in ausreichender Anzahl vor. Neben der Temperatur und der Verformungsgeschwindigkeit werden die Kraft-Weg-Diagramme des direkten Scherversuches von der Viskosität der Klebeschicht in der Kontaktfläche und durch Kornumlagerungen beim Vorhandensein von Verzahnungen zwischen den benachbarten Schichten beeinflußt. Nach mehrjähriger Erprobung in zahlreichen Laboratorien wurde 1986 ein Forschungsauftrag zur Ermittlung eines Bewertungshintergrundes und Bestimmung der Präzision erteilt. Eine Umfrage ergab, daß die Arbeitsanleitung zur Durchführung des direkten Scherversuches mit den darin enthaltenen Abmessungen, Temperaturen und Vorschubgeschwindigkeiten zweckmäßig gewählt worden war. Das notwendige Probenmaterial zur Bestimmung der Präzision des Verfahrens in einem Ringversuch konnte nicht aus einem homogenen Versuchsfeld gewonnen werden, sondern stammte aus verschiedenen Neubaumaßnahmen dreier Bundesländer. Der unterschiedliche Schichtenverbund in den jeweiligen Entnahmefeldern sowie die Unvermeidbarkeit systematischer und zufälliger Fehlerquellen führten zu unbefriedigenden Aussagen über die Präzision von Scherkraft und Scherweg. Für die Bildung des Bewertungshintergrundes wurden das Mischgut (Art und Sorte sowie Gesteins- und Bindemitteldaten) und der Einbau (Beschaffenheit und Anspritzen der Unterlage, Verdichtungsgrad, Luft- und Mischguttemperatur) berücksichtigt. Statistische Auswertungen belegen, daß auf den Verbund zwischen den Schichten des Asphaltoberbaues neben Mischgutart und -sorte auch die Bindemittelsorte und der Oberflächenzustand von signifikantem Einfluß sein können.