Detailergebnis zu DOK-Nr. 45449
Serviceleistungen - Ein zu Unrecht vernachlässigter Verkehrszweck
Autoren |
B. Greuter V. Häberli |
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Sachgebiete |
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Internationales Verkehrswesen 48 (1996) Nr. 10, S. 20-26, 7 B, 4 Q
Der Beitrag berichtet über ein entsprechendes Forschungsvorhaben, das im Rahmen des schweizerischen Nationalen Forschungsprogramms "Frauen in Recht und Gesellschaft" entstand. Dabei wurden u.a. im Raum Zürich Erhebungen zu Wegen bzw. Fahrten durchgeführt, die durch das unentgeltliche Hin- und Zurückbringen bzw. Abholen von Personen entstanden. Bei den "Standarderhebungen zum Verkehr" mit den Zwecken bzw. Aktivitäten Pendler (Arbeit/Ausbildung), Einkauf, geschäftliche Erledigung und Freizeit werden diese Wege in der Regel nicht bzw. nicht getrennt erhoben. Sie machen sich aber vor allem bei Frauen durch die Betreuung von Kindern, alten oder kranken Personen durchaus bemerkbar. Die Gründe und Motivation für solche Wege werden dargestellt, typisiert und ausgewertet. Die Verkehrsmittelnutzung bei Servicewegen ist vom jeweiligen Typ und den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Die Autoren beziffern nach ihren Untersuchungen den Anteil der Servicewege auf 10-14 % aller Wege (über alle Wochentage). Damit kommt ihnen der gleiche Stellenwert wie geschäftlichen Erledigungen zu. Als Teil der Hausarbeit sollten sie ebenso ernst genommen werden wie geschäftliche Erledigungen als Teil des Berufs. Da Servicewege außerdem in Zukunft zunehmen werden, schlagen die Autoren vor, dem Verkehrszweck Service bei Verkehrserhebungen zukünftig mehr Beachtung zu schenken.