Detailergebnis zu DOK-Nr. 45469
Sicherheitsbewertung bautechnischer Maßnahmen zum Grundwasserschutz an Straßen in Wassergewinnungsgebieten auf probabilistischer Grundlage
Autoren |
R. Ascherl |
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Sachgebiete |
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 726, 1996, 120 S., zahlr. B, T, Q
Anhand von Literatur- und Datenauswertungen wurden mögliche Gefährdungen des Grundwassers im Einflußbereich von Straßen in Wassergewinnungsgebieten erfaßt und im Sinne von Bemessungsgrößen ihrem zeitlichen Auftreten entsprechend als ständige, vorübergehende und außergewöhnliche Einwirkungen quantifiziert und bewertet. Die vor allem aus Verbrennungsabgasen, Abrieb von Brems- und Fahrbahnbelägen und Tropfverlusten stammenden ständigen Einwirkungen können durch die durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke DTV näherungsweise indirekt quantifiziert werden. Bei überwiegender Verlagerung mit dem Fahrbahnabfluß nehmen die Konzentration der emittierten wassergefährdenden Stoffe mit zunehmendem Abstand vom Fahrbahnrand ab. Im Rahmen einer emissionsbezogenen Bewertung können die Mineralölkohlenwasserstoffe als Leitparameter und das allgemeine Gefährdungspotential ständiger Einwirkungen als gering bewertet werden. Die Tausalzstreuung wird als vorübergehende Einwirkung definiert. Die Tausalze werden nahezu vollständig mit dem Fahrbahnabfluß verlagert. Das emissionsbezogene Gefährdungspotential wird als gering bewertet. Die Emission wassergefährdender Stoffe aufgrund von Straßenverkehrsunfällen wird als außergewöhnliche Einwirkung definiert. Hierbei treten bei einer Spannweite von 0 bis 50 m³ als Mittelwert 1,65 m³ wassergefährdende Stoffe aus. Das emissionsbezogene Gefährdungspotential wird als hoch bewertet. Im Rahmen von Risikobewertungen wurde ermittelt, ob neben den jeweiligen örtlich vorliegenden hydrogeologischen Schutzwirkungen zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Für die ggf. zu ergreifenden zusätzlichen Schutzmaßnahmen wurden verschiedene Variationen untersucht, um eine Anpassung an unterschiedliche standortspezifische Randbedingungen zu ermöglichen. Die verfügbaren Schutzmaßnahmen wurden hinsichtlich deren Wirksamkeit und Zuverlässigkeit untersucht und bewertet. Zur Berücksichtigung der vielfältigen Variationen der im Einzelfall gegebenen Randbedingungen und des technischen Fortschrittes wird angeraten, die einschlägigen Regelwerke im Hinblick auf die Art und den Umfang der zu ergreifenden bautechnischen Maßnahmen zum Grundwasserschutz ausreichend flexibel zu gestalten.