Detailergebnis zu DOK-Nr. 45493
Zementbetondecken (Orig. engl.: Cement concrete pavements)
Autoren |
Y. Charonnat M. Villemagne J.-L. Nissoux (Hrsg.) |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen 12.2 Betonstraßen |
Rotterdam u.a.: Balkema, 1996, 253 S., zahlr. B, T, Q
Die Verwendung von Beton als Baustoff für Fahrbahnbefestigungen bietet Vor- und Nachteile gegenüber anderen Materialien. Die Nachteile sind insbesondere bedingt durch die Festigkeits- und Temperaturentwicklung während der Hydratation. In einem Rückblick werden zunächst die Entwicklung des Betondeckenbaus weltweit und insbesondere die maßgebenden Zeitabschnitte und Entwicklungsstufen in Frankreich seit 1958 aufgezeigt. Je nach ihrer konstruktiven Durchbildung werden folgende Systeme unterschieden: kurze, unbewehrte Platten mit unverdübelten bzw. verdübelten Fugen; lange bewehrte Platten mit verdübelten Fugen; durchgehend bewehrte Platten; vorgespannte Betondecken. Zur Beschreibung des Tragverhaltens werden Verfahren nach Westergaard, Burmister (LCPC ALIZÉ III Software) und nach der Methode der Finiten Elemente (DALLE (Slab) Software) verwendet. Die Bemessung von Betondecken erfolgt auf der Grundlage von Versuchen und Berechnungen nach den o.g. Modellen. Für den Straßenbau bestehen entsprechende Standardisierungen (von SETRA und LCPC), während für spezielle Anforderungen z.B. beim Bau von Flugbetriebsflächen eine Dimensionierung durchgeführt werden muß. Neben dem in Frankreich üblichen Verfahren dient dabei das ACN/PCN Verfahren der ICAO als Grundlage der Bemessung. Die bei der Betonherstellung verwendeten Zemente, Zusatzstoffe (insbesondere Flugasche), Zuschläge, Wasser und Zusatzmittel werden ebenso wie Stahleinlagen (als Dübel oder Bewehrung), Nachbehandlungsmittel und Fugenmassen beschrieben. Abhängig von der Größe der Baumaßnahme wird der Beton entweder in einer Baustellenmischanlage hergestellt oder ab Werk geliefert. Unterschieden wird dabei zwischen kontinuierlich arbeitenden Durchlaufmischern und Chargenmischanlagen. Der Betoneinbau kann durch den Einsatz von Schalungsschienen oder durch einen Gleitschalungsfertiger (Fahrwerksysteme mit 2 bzw. 4 Gleisketten) erfolgen. Beschrieben werden weiterhin Geräte zum Einbau von durchgehender Bewehrung und Dübeln, sowie Vorrichtungen und Verfahrensweisen zur Herstellung der unterschiedlichen Fugenarten. Aufgezeigt werden die in Frankreich üblichen Maßnahmen zur Herstellung einer bestimmten Oberflächentextur der Betondecke und zur Nachbehandlung der fertigen Decke. Spezielle Vorgehensweisen sind zur Verstärkung einer bestehenden Fahrbahnbefestigung durch eine durchgehend bewehrte Betondecke oder zum Überbauen einer alten Asphaltbefestigung notwendig. Ebenso werden konstruktive Möglichkeiten für Fahrbahnverbreiterungen und für Anschlüsse anderer Fahrbahnen vorgestellt. Eine kontinuierliche Zustandserfassung der unter Verkehr befindlichen Befestigung (Zustand der Oberfläche, Ebenheit und Rauhigkeit, Einsenkungsmessungen) liefert die Grundlage für eine optimale Erhaltungsstrategie. Die vorgestellten Maßnahmen beziehen sich insbesondere auf die in Frankreich ausgeführten Systeme. Abschließend werden Entwicklungstendenzen bei der Ausführung von Dränbetonschichten, durchgehend bewehrten Betondecken, Stahlfaserbetondecken und bei der Verbesserung von Betondeckenfertigern aufgezeigt.