Detailergebnis zu DOK-Nr. 45551
Ein stetiges Geschwindigkeits-Leistungsfähigkeits-Grundmodell für freie Strecken von Autobahnen
Autoren |
H. Grabe |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Straßenverkehrstechnik 41 (1997) Nr. 2, S. 78-87, 5 B, 6 T, 24 Q
Die entscheidende Vorfrage jeder technischen Verkehrsplanung ist die am prognostizierten Verkehrsbedarf zu messende Erforderlichkeit. Dies setzt eine genaue Kenntnis der Leistungsfähigkeit von Straßenanlagen unter unterschiedlichen Verkehrsbedingungen voraus. Mit Blick auf Umweltbelange und beschränkte finanzielle Mittel des Staates liegt diese Frage auf der Hand, auch wenn sie in der Vergangenheit ein "stiefmütterliches" Dasein führte (Brilon/Großmann/Blanke). Wenn dies bisher ohne Folgen blieb, dann deswegen, weil unterschätzte Verkehrsentwicklungen durch extrem unterschätzte Leistungsfähigkeitswerte der Verkehrsanlagen kompensiert wurden. Auch standen häufig raumordnungspolitische (Erschließungs-)Ziele im Vordergrund. Für die Zukunft kommt es jedenfalls darauf an, für die Grundlagen der Verkehrsplanung verläßliche Daten für die v-q-Beziehung zu bekommen. Ausgangspunkt muß die bekannte Grundformel q (Fz/h) = D (Fz/km) x v (km/h) sein. In dieser im mathematischen Sinne strikten Formel ist die Fahrzeugdichte D die Variable, die unterschiedliche Verkehrsverhältnisse definiert und zugleich der Verkehrsforschung zugänglich ist. Für die v-q-Beziehung ist es folglich entscheidend, für die Verkehrsdichte D = f(v) eine solche Funktion zu bestimmen, die im Lichte des realen Verkehrsgeschehens für jede Stelle v die höchste Wahrscheinlichkeit hat. Hierzu werden verschiedene stetige, also differenzier- und damit erklärbare Modelle diskutiert. Es ist Aufgabe der Verkehrsforschung, mit den Mitteln der mathematischen Statistik die Funktion zu bestimmen, die im Gesamtergebnis die verkehrliche Wirklichkeit am besten approximiert.