Detailergebnis zu DOK-Nr. 45559
Auswirkungen der Kraftstoffbesteuerung auf die Pkw-Fahrleistungen im Freizeitverkehr
Autoren |
M. Schmid |
---|---|
Sachgebiete |
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Veröffentlichungen aus dem Institut für Straßen- und Verkehrswesen (Univ. Stuttgart) H. 21, 1996, 192 S., zahlr. B, T, Q
Die Untersuchung soll die Frage beantworten, ob über eine Erhöhung der Kraftstoffbesteuerung das Knappheitsproblem einer marktwirtschaftlichen Lösung zugeführt werden kann. Nach der Methode des Drei-Schritt-Verfahrens werden zuerst Wirkungsnetze auf der Grundlage der Systemdynamik und des Vernetzten Denkens aufgebaut, um die wichtigsten Faktoren bei der Interaktion zwischen Kraftstoffpreis und Fahrleistungen zu finden. Daran schließt sich eine Simulation des Wirkungsnetzes zur Gewinnung von Zukunftsvorhersagen an. Im dritten Schritt werden die Simulationsergebnisse über eine Befragung abgesichert. Die Ergebnisse erlauben eine erste Abschätzung der Reaktionen bei Kraftstoffpreisen bis zu 6,00 DM/l. Die Fahrleistungen im Pkw-Freizeitverkehr lassen unter den Randbedingungen einer mittleren Einkommens- und Technikentwicklung ein Reduktionspotential von ca. 30 % bei einem Kraftstoffpreis von nominal 6,00 DM/l erwarten. Dieses Ergebnis basiert auf einem mittleren realen Einkommenszuwachs von 1 % im Jahr, einer mittleren Verbrauchsreduktion der Pkw um 2,2 Liter pro 100 km und einer stufenweisen Anhebung des Kraftstoffpreises um jährlich 0,45 DM über einen Zeitraum von 10 Jahren. Die angewandte Methodik ermöglicht bei Kenntnis entsprechender Elastizitätswerte eine Anwendung auf weitere Fahrtzwecke und Verkehrsarten und ist geeignet, Veränderungen der wirtschaftlichen und technischen Entwicklung zu berücksichtigen. Eine Hochrechnung zur Abschätzung des Gesamtreduktionspotentials im Pkw-Individualverkehr läßt eine Lösung des Knappheitsproblems über die Kraftstoffbesteuerung allein oder neben anderen Maßnahmen möglich erscheinen.